Angler unter Beschuss
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- Huchen
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Re: Angler unter Beschuss
Oha! "Haltet den Dieb". Ist doch lächerlich Polsi! Du hast an Schmäh dazöd (s.o.) und Punkt. Völlige Disqualifikation!! Inhaltliches erübrigt sich hiermit.
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Re: Angler unter Beschuss
Also dass die Angelbranche sozusagen "intern" keine schlechten Gewinne erwirtschaftet steht außer Zweifel. Die Sammelleidenschaft und der Tackelfetisch ist bei uns ja mittlerweile ein Hobby im Hobby, vom Spin- bis zum Karpfenangler.Polsi hat geschrieben: ↑03.03.2020, 16:02Ich stimme fast überall zu, außer bei deiner Ansicht zum Thema Wirtschaft. Ich glaube sogar, dass die wirtschaftliche Bedeutung des Angelns vielleicht der einzige Strohhalm sein wird, an dem wir uns eines Tages noch festhalten werden können. Es ist mittlerweile doch eine große Branche geworden, vor allem mit dem Aufstieg des Karpfenangelns. Und wenn wir eines gelernt haben: Am Ende setzen sich so gut wie immer wirtschaftliche Interessen durch.
Allerdings glaube ich nicht, dass uns das nach "außen" viel hilft.
OK, es gibt Fachgeschäfte und ein paar Versandhändler, ein wenig Tourismus und ja, jeder Arbeitsplatz ist wichtig. Allerdings passiert Produktion, Versand etc. großteils im Ausland ist also wirtschaftlich hier bei uns nicht interessant.
Wenn man also den Vergleich zu großen Kraftwerksprojekten oder den Bau von Wohnanlagen auf Seegrundstücken zieht, dann ist die Angelbranche da schnell im Abseits.
Und wenn man dann noch so Aktionen wie am Faaker See sieht, wo Seegrundbesitzer Abgaben für die Seebenutzung bezahlen sollen oder sonst nen Zaun an die Wasserlinie bekommen, dann hat man auch schnell wieder die Einnahmen beisammen, die man sonst durch die Fischerkarten hätte.
Die Wirtschaftlichkeit ist beim Angeln erst dann gegeben, wenn eben z. B. aus Naturschutzgründen kein Kraftwerk oder Hotelanlage gebaut werden kann.
Drei Betten im Karpfenzelt bringen mehr ein als keine Benutzung, aber wenn die Alternative plötzlich 100 Betten im 5Stern superior sind, dann können wir uns alle am Sportplatz treffen und vielleicht noch Weitwerfwettbewerbe machen.
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Re: Angler unter Beschuss
und nun ein ganz anderer Ansatz, der sich an einer verändernden Gesellschaft und Umwelt orientiert, back to the roots quasi.
Die Angelei muss abseits von Wirtschaft wieder mehr zu dem kommen, was sie mal war. Naturerlebnis und Beschaffung von Nahrung. Im Umfeld meiner Kinder (Schule, Vereine etc.) sehe ich bei allen Kindern und vielen Eltern großes Interesse mit dem Nachwuchs mal angeln zu gehen, einen Tag am Fluss oder Teich zu verbringen und Abends dann ein paar Fische in die Pfanne zu werfen.
Die Begeisterung der Eltern schwindet, wenn sie dann an Paylakes landen, die Jagd nach dem "fettesten" Karpfen mitverfolgen und reines c&r beobachten - dies widerspricht dem romantischen Bild der breiten, nichtfischenden Mehrheit.
Und diese Mehrheit macht 85% der Gesellschaft aus. D.h. überspitzt 15% sind dem Angeln zugeneigt und 15% (auch das ist die Minderheit) sind absolute Gegner. Der Rest ist zu überzeugen. Und das läuft nicht mit 30igern aus Paylakes oder fetten Welsen aus dem PO. Die klassische Frage des interessierten Nichtanglers: "wer kann das überhaupt essen"?
Die Angelei muss abseits von Wirtschaft wieder mehr zu dem kommen, was sie mal war. Naturerlebnis und Beschaffung von Nahrung. Im Umfeld meiner Kinder (Schule, Vereine etc.) sehe ich bei allen Kindern und vielen Eltern großes Interesse mit dem Nachwuchs mal angeln zu gehen, einen Tag am Fluss oder Teich zu verbringen und Abends dann ein paar Fische in die Pfanne zu werfen.
Die Begeisterung der Eltern schwindet, wenn sie dann an Paylakes landen, die Jagd nach dem "fettesten" Karpfen mitverfolgen und reines c&r beobachten - dies widerspricht dem romantischen Bild der breiten, nichtfischenden Mehrheit.
Und diese Mehrheit macht 85% der Gesellschaft aus. D.h. überspitzt 15% sind dem Angeln zugeneigt und 15% (auch das ist die Minderheit) sind absolute Gegner. Der Rest ist zu überzeugen. Und das läuft nicht mit 30igern aus Paylakes oder fetten Welsen aus dem PO. Die klassische Frage des interessierten Nichtanglers: "wer kann das überhaupt essen"?
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Re: Angler unter Beschuss
Das ist wahrscheinlich auch genau der Punkt, warum Jägern allgemein mehr Akzeptanz entgegengebracht wird als Anglern. Es geht eben nicht nur um den Spaß an der Freude sondern braucht auch einen vertretbaren Hintergrund. Jemanden mit dem Argument zu überzeugen, dass man weiterhin aus Spaß und "Trophäenwahn" möglichst große Fische aus dem Wasser ziehen will, nur um sie nach einem Foto wieder hineinzuwerfen wird zur Überzeugung nicht reichen. Dafür braucht man nämlich eigentlich nicht angeln, sondern könnte auch tauchen oder mit stationären Unterwasser-Kameras arbeiten. Ja, ist jetzt bewusst überspitzt formuliert, wird aber meiner Meinung nach eine der Ursachen des Problems sein.Moetti hat geschrieben: ↑04.03.2020, 10:51Die Angelei muss abseits von Wirtschaft wieder mehr zu dem kommen, was sie mal war. Naturerlebnis und Beschaffung von Nahrung. Im Umfeld meiner Kinder (Schule, Vereine etc.) sehe ich bei allen Kindern und vielen Eltern großes Interesse mit dem Nachwuchs mal angeln zu gehen, einen Tag am Fluss oder Teich zu verbringen und Abends dann ein paar Fische in die Pfanne zu werfen.
Die Begeisterung der Eltern schwindet, wenn sie dann an Paylakes landen, die Jagd nach dem "fettesten" Karpfen mitverfolgen und reines c&r beobachten - dies widerspricht dem romantischen Bild der breiten, nichtfischenden Mehrheit.
Genau diesen Wandel haben übrigens auch die Jäger durchlebt, nur eben schon vor vielen Jahren. Damals stand auch die Wanddekoration im Vordergrund und die Tätigkeit stand in schiefem Licht. Mit etwas mehr Fokus auf Nachhaltigkeit, Hege, einem gewissen Maß an Tier- und Umweltschutz wurde das Dasein als Jäger dann langsam positiver gestaltet.
Vielleicht sollte die Thematik wirklich weniger aus Sicht des Anglers und mehr aus Sicht der Gesellschaft betrachtet werden - wenn man überlegt, welches Bild man selbst für Außenstehende abgibt wird vielleicht anders darüber nachgedacht.
LG
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Re: Angler unter Beschuss
Apropo *Jäger*
Ich kenne, weil ich im ländlichen Raum lebe und schon lange genug auf diesem Planeten lebe, relativ viele Jäger.... Dazu fällt mir spontan ein.
Der WWF hat frustriert vor Jahren schon festgestellt:
"Österreich ist das einzige Land auf dieser Welt das es geschafft hat den Braunbären innerhalb von 100 Jahren zweimal auszurotten".
Das ist eine Realität.
Petri Heil!
Ich kenne, weil ich im ländlichen Raum lebe und schon lange genug auf diesem Planeten lebe, relativ viele Jäger.... Dazu fällt mir spontan ein.
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Re: Angler unter Beschuss
Wie wohltuend sind doch die unaufgeregten -und wenigstens für mich sehr richtigen- Beiträge von Moetti und TheCk !
Danke !
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Re: Angler unter Beschuss
Mit Verlaub, wir sind hier nicht am Wirtshausstammtisch oder am Fußballplatz. Danke.fuschlsee0 hat geschrieben: ↑03.03.2020, 20:11Oha! "Haltet den Dieb". Ist doch lächerlich Polsi! Du hast an Schmäh dazöd (s.o.) und Punkt. Völlige Disqualifikation!! Inhaltliches erübrigt sich hiermit.
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Re: Angler unter Beschuss
Da täuscht du dich aber gewaltig. Der Großteil der Bevölkerung, zumindest in städtischen Gebieten, sieht Jagd bestenfalls als Vorzeitrelikt, schlechtestenfalls als "Tiermord". Jäger sind besoffene Waffennarren, die am besten weggesperrt gehören.
Im Gegenteil, ICH sehe Jäger als eine Bevölkerungsgruppe, die es TROTZ Ablehnung aus der Bevölkerung durch gutes Lobbying und Einigkeit schafft, ihrer Tätigkeit weitestgehend ohne Einschränkungen nachgehen zu können. Und wir reden hier von Menschen, die sich mit scharfen Waffen im Freien aufhalten! Wir Angler, die allenfalls mit Schnur und Haken bewaffnet sind, lassen alles über uns ergehen.
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Re: Angler unter Beschuss
Das hat auch bei der Jagd überhaupt nicht funktioniert. Ich kenne die Diskussionen in- und auswendig. "Ihr fütterts die Rehe nur, damit dann mehr zum Schießen da ist." "Wozu braucht es dafür einen Jäger?" "Warum braucht ein Tierschützer ein Gewehr?" "Die Natur regelt sich von selbst" blablablaTheCK hat geschrieben: ↑04.03.2020, 11:09
Genau diesen Wandel haben übrigens auch die Jäger durchlebt, nur eben schon vor vielen Jahren. Damals stand auch die Wanddekoration im Vordergrund und die Tätigkeit stand in schiefem Licht. Mit etwas mehr Fokus auf Nachhaltigkeit, Hege, einem gewissen Maß an Tier- und Umweltschutz wurde das Dasein als Jäger dann langsam positiver gestaltet.
Vielleicht sollte die Thematik wirklich weniger aus Sicht des Anglers und mehr aus Sicht der Gesellschaft betrachtet werden - wenn man überlegt, welches Bild man selbst für Außenstehende abgibt wird vielleicht anders darüber nachgedacht.
Ich bleibe dabei: Mit Konzentration auf Tier- und Umweltschutz schafft sich die Angelei ab und spielt Angelgegnern in die Hände.
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Re: Angler unter Beschuss
Hm, ja, da ist sicher was dran, allerdings widerspreche ich dabei, dass Angeln auf die "Beschaffung von Nahrung" reduziert werden sollte. Denn dann sind wir in Deutschland angekommen. Im Gegenteil, es muss vermittelt werden, dass Angeln viel viel MEHR sein kann, als sich was "zu essen zu besorgen". Es muss klargemacht werden, dass es zahllose andere "vernünftige Gründe" gibt, zu angeln.Moetti hat geschrieben: ↑04.03.2020, 10:51und nun ein ganz anderer Ansatz, der sich an einer verändernden Gesellschaft und Umwelt orientiert, back to the roots quasi.
Die Angelei muss abseits von Wirtschaft wieder mehr zu dem kommen, was sie mal war. Naturerlebnis und Beschaffung von Nahrung. Im Umfeld meiner Kinder (Schule, Vereine etc.) sehe ich bei allen Kindern und vielen Eltern großes Interesse mit dem Nachwuchs mal angeln zu gehen, einen Tag am Fluss oder Teich zu verbringen und Abends dann ein paar Fische in die Pfanne zu werfen.
Die Begeisterung der Eltern schwindet, wenn sie dann an Paylakes landen, die Jagd nach dem "fettesten" Karpfen mitverfolgen und reines c&r beobachten - dies widerspricht dem romantischen Bild der breiten, nichtfischenden Mehrheit.
Und diese Mehrheit macht 85% der Gesellschaft aus. D.h. überspitzt 15% sind dem Angeln zugeneigt und 15% (auch das ist die Minderheit) sind absolute Gegner. Der Rest ist zu überzeugen. Und das läuft nicht mit 30igern aus Paylakes oder fetten Welsen aus dem PO. Die klassische Frage des interessierten Nichtanglers: "wer kann das überhaupt essen"?
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Re: Angler unter Beschuss
Es fällt Dir unglaublich schwer zuzugeben, dass Du die Unwahrheit geschrieben hast, gell! Du hast aus 13 Maxime der "Bewirtschafter" eine herausgenommen, sie zitiert und als "einzige" mit Umweltschutzbezug bezeichnet. Dabei befassen sich ca. 50% ihrer Maxime explizit mit Umweltschutz.Polsi hat geschrieben: ↑04.03.2020, 14:51Mit Verlaub, wir sind hier nicht am Wirtshausstammtisch oder am Fußballplatz. Danke.fuschlsee0 hat geschrieben: ↑03.03.2020, 20:11Oha! "Haltet den Dieb". Ist doch lächerlich Polsi! Du hast an Schmäh dazöd (s.o.) und Punkt. Völlige Disqualifikation!! Inhaltliches erübrigt sich hiermit.
Du hast absichtlich die Unwahrheit verbreitet, nur um Deine Weltsicht zu untermauern. Das ist ein grobes Faul, Polsi! Rote Karte, sozusagen, wenn Du mir schon Fußballplatzdiktion unterstellst.
Schreib ruhig weiter. Ernst nehmen kann ich das aber nicht mehr. Und daher auch inhaltlich nicht mehr auf Deine kleine Welt eingehen.
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Re: Angler unter Beschuss
Wer genau ist "der Großteil der Bevölkerung"? Gibt es dazu aussagekräftige und haltbare Daten? Ansonsten stufe ich das mal auch als persönliche Meinung bzw. Vorurteil ein.Polsi hat geschrieben: ↑04.03.2020, 15:01Da täuscht du dich aber gewaltig. Der Großteil der Bevölkerung, zumindest in städtischen Gebieten, sieht Jagd bestenfalls als Vorzeitrelikt, schlechtestenfalls als "Tiermord". Jäger sind besoffene Waffennarren, die am besten weggesperrt gehören.
Im Gegenteil, ICH sehe Jäger als eine Bevölkerungsgruppe, die es TROTZ Ablehnung aus der Bevölkerung durch gutes Lobbying und Einigkeit schafft, ihrer Tätigkeit weitestgehend ohne Einschränkungen nachgehen zu können. Und wir reden hier von Menschen, die sich mit scharfen Waffen im Freien aufhalten! Wir Angler, die allenfalls mit Schnur und Haken bewaffnet sind, lassen alles über uns ergehen.
Ich selbst habe nur Erfahrung mit Jägern in ländlichen Gebieten, in der Stadt wäre mir bisher noch keiner untergekommen.
Und am Land (zumindest in den Gegenden, die ich selbst aus Erfahrung kenne) ist es sogar - halt dich fest! - üblich, den Jäger freundlich zu grüßen wenn man ihm im Wald begegnet!
Dort ist man nämlich froh darüber, dass sich die Wildschweine und Rehe nicht unkontrolliert vermehren und den eigenen Vorgarten ständig durchwühlen und verwüsten.
Der Jäger hat also - zumindest in diesen ländlichen Gegenden - einen spürbaren Effekt auf die Bevölkerung.
Genau dieser Effekt fehlt beim Angler allerdings. Und zwar vollständig. Ganz im Gegenteil, hier werden sogar noch in vielen Gewässern fangfähige Fische besetzt um noch mehr Karten zu verkaufen und noch mehr Angler zufriedenzustellen.
Ich gebe dir Recht, dass ein gewisser Wirtschaftsfaktor vorhanden ist. Der ist aber bezüglich der Wertschöpfung in und für Österreich vernachlässigbar. Was bleibt ist der Eindruck, dass Angler eben ganz für sich alleine ihrem Hobby nachgehen, niemand etwas davon hat und im schlimmsten Fall auch noch Tiere darunter "leiden", weil sie aus dem Wasser gezogen und danach wieder hineingeworfen werden.
Solange sich dieser wahrgenommene Eindruck nicht ändert kann auch ein Zusammenschluss von Anglern zur Bekämpfung von Einschränkungen nicht wirken. Und das ist MEINE persönliche Meinung zu der Thematik.
LG
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Re: Angler unter Beschuss
*Räusper* -Contenance meine Herren!
Ich persönlich frage mich, weshalb hier eigentlich so extrem schwarz-weiß gedacht wird....das Zauberwort wäre halt die selektive Entnahme,
womit nach meiner Erfahrung nach auch alle Seiten auch gut leben können -und die gesellschaftliche Akzeptanz ist ebenso gegeben.
Dass C&R absolut Sinn macht, hat Arlinghaus ja wohl auch wissenschaftlich ausreichend untermauert.
Mit Entnahmefenstern stünde auch diesem Punkt nichts entgegen.
Wo soll also das große Problem bei den Anglern sein?
Das Problem sind aus meiner Sicht eher geldgeile Bewirtschafter die sich deshalb entweder gegen Entnahmefenster aussprechen
(könnten ja weniger Leute eine Lizenz lösen), oder eben ein reines C&R-Disneyland aufziehen, an dem jeder 8-jährige für viel Geld seinen 10 Kg+ Karpfen in die Kamera halten kann.
Zwischen den beiden Extremen gibt es natürlich unzählige (z.T. begründete und unbegründete) Schattierungen.
Ich persönlich frage mich, weshalb hier eigentlich so extrem schwarz-weiß gedacht wird....das Zauberwort wäre halt die selektive Entnahme,
womit nach meiner Erfahrung nach auch alle Seiten auch gut leben können -und die gesellschaftliche Akzeptanz ist ebenso gegeben.
Dass C&R absolut Sinn macht, hat Arlinghaus ja wohl auch wissenschaftlich ausreichend untermauert.
Mit Entnahmefenstern stünde auch diesem Punkt nichts entgegen.
Wo soll also das große Problem bei den Anglern sein?
Das Problem sind aus meiner Sicht eher geldgeile Bewirtschafter die sich deshalb entweder gegen Entnahmefenster aussprechen
(könnten ja weniger Leute eine Lizenz lösen), oder eben ein reines C&R-Disneyland aufziehen, an dem jeder 8-jährige für viel Geld seinen 10 Kg+ Karpfen in die Kamera halten kann.
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My biggest worry is that my wife (when I’m dead) will sell my fishing gear for what I said I paid for it!
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Re: Angler unter Beschuss
Ich habe mich bisher aus der Diskussion herausgehalten, weil es mir nicht "entspannt genug" vorkommt, und ich schreibe im Forum rein aus Spass und Freizeitvergnügen. Deshalb habe ich bisher hier nur vage mitgelesen.TheCK hat geschrieben: ↑04.03.2020, 18:03
Ich selbst habe nur Erfahrung mit Jägern in ländlichen Gebieten, in der Stadt wäre mir bisher noch keiner untergekommen.
Und am Land (zumindest in den Gegenden, die ich selbst aus Erfahrung kenne) ist es sogar - halt dich fest! - üblich, den Jäger freundlich zu grüßen wenn man ihm im Wald begegnet!
Dort ist man nämlich froh darüber, dass sich die Wildschweine und Rehe nicht unkontrolliert vermehren und den eigenen Vorgarten ständig durchwühlen und verwüsten.
Der Jäger hat also - zumindest in diesen ländlichen Gegenden - einen spürbaren Effekt auf die Bevölkerung.
Aber das hier hat mich auch "hinter dem Ofen hervorgeholt".
Genau so habe ich es auch beobachtet. ABER: Auch der Fischer wird in solchen ländlichen Gebieten freundlich gegrüßt. Okay, ich muss aber sagen, dass ich selber auch grüße, wenn ich aus dem Auto steige und mein Fischzeug herrichte und vielleicht ein Anrainer vorbeigeht oder daneben grad im Garten ist. So ist das ´halt einfach, man grüßt sich freundlich.
Da muss ich nicht einmal ganz aus Wien raus. Schon "in der Vorstadt" sagt man in der Früh "Guten Morgen" , wenn man auf den Bus wartet.
Noch etwas, ich trage beim Fischen sehr gerne gute Jagdkleidung. Mir haben diese Tarnanzüge, in denen man aussieht wie ein Grenzsoldat eines osteuropäischen Landes, nie recht koscher gewesen. Also bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen habe ich eigentlich als Fischer keine schlechten Erfahrungen gemacht, und auch diese Ausnahmen liegen länger zurück.
Es liegt aber auch an der Erziehung. Meine Eltern waren keine Angler, aber bläuten uns Kindern immer ein "ja schön still zu sein, wenn ein Herr Fischer am Wasser ist, und ihn jaaaaa nicht stören !".
Der Fischer war irgendwie etwas, was gleich nach dem Pfarrer kam, denn durch seinen Nimbus des Stillen, Schweigsamen und etwas was man ja nicht stören darf, kam er irgendwie dem "Allerheiligsten" nahe, und last not least, war nicht der Hl. Petrus auch ein Fischer ?
Am meisten wurde ich eigentlich "angepöbelt", als ich selber noch bissl verwegen aussah mit eben lange Haare und ausgerissene Jeans, "a Gammler ´halt". Da haben schon manche blöde Bemerkungen gemacht "schau, sicher is des a Schwarzfischa, der hod sicher koa Koatn ned". Seit ich ein gesetzter 60er bin, der beim Fischen ´halt keine ausgebleichten Jeans mehr trägt sondern Jagdgewand, kommt mir irgendwie vor, dass es wieder gesitteter zugeht und man auch gegrüßt wird oder eine harmlose Frage gestellt wird "wissen Sie was es hier für Fische gibt ?"...….
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Re: Angler unter Beschuss
Sorry, wenn ich dazu beigetragen habe, dass der thread mit einem eigentlich interessanten Thema, für viele nicht "entspannt" genug war, um sich daran zu beteiligen. Dazu habe ich sicher das Meine beigetragen, aber ich habe halt so meine Allergien. Ganz stark reagiere ich auf Aussagen, die eine Gewissheit ("so ist es und nicht anders") in sich tragen und wo diese vermeintlichen Wahrheiten auch noch mit windschiefen "Beweisen" oder gar gezielter Manipulation (Unwahrheiten, bewusste Wahrheitsverzerrung durch weglassen oder wegleugnen) scheinbar belegt werden.
Mich würde es aber sehr freuen, in eine entspannte Diskussion zum Thema einzusteigen. TheCK, Lupus und andere sind ja nun auch bei der Sache.
Eigentlich geht es hier ja um das Thema "Solidarität". Warum und wie verbinden sich bestimmte Gruppen (hier im thread v.a. Fischer und Jäger) um für gemeinsame Ziele einzutreten? Und in weiterer Folge geht es um die Frage, ob sich Solidarisierung nur innerhalb einer mehr oder weniger geschlossenen Interessensgruppe (Fischer, Naturschützer, etc.) abspielt, oder ob es andere Faktoren für eine Solidarisierung als alleinig die Gruppenzugehörigkeit gibt.
Folgt man den bisherigen sozialwissenschaftlichen Forschungen zum Thema, dann gibt es ganz eindeutige Befunde dazu (siehe etwa: Heinz Bude; Solidarität: Die Zukunft einer großen Idee, 2019): Etwa, dass Solidarität aus gemeinsamen Interessen entsteht. Solidarisierung erfolgt anhand von gemeinsamen Interessen und weitgehend unabhängig davon, welcher Personengruppe man sich zugehörig fühlt (Fischer, Katholik, Anarchist, Vegetarier, Niederösterreicher, Heterosexueller das kann man alles in einer Person sein). Wurscht. Wenn es einem ein Anliegen ist, dass man z.B. nur mehr C+R angeln darf oder umgekehrt C+R ablehnt, dann besteht eine gewisse Chance, sich mit Menschen ähnlichen Interesses zu solidarisieren.
Nun zu den Fischern im engeren Sinn: Natürlich können Fischer gemeinsame Interessen haben, sich diesen unterwerfen und sich deswegen solidarisieren. Aber es ist eben nicht ausreichend - neben allen anderen Sphären des Lebens - Fischer zu sein um mit allen anderen Menschen die fischen, an einem Strang zu ziehen.
Es bedarf einzelner Motive/Interessen und die Verbindung von Personen, die gleiche oder ähnliche haben.
Meine persönlichen Interessen im Bereich der Fischerei treffen sich wahrscheinlich nur eher selten mit denjenigen anderer Fischer. Für mich ist es wichtig, intakte und funktionierende Unterwasserlebensräume vorzufinden. Das ist m.M.n. die absolute Basis für meine Freud an der Fischerei. Einen Besatzfisch aus einem künstlich bewirtschafteten Teich irgendwo rauszuangeln (und sei das noch so anspruchsvoll) macht mir keinen Spaß.
Und das zweite ist, dass ich keinen Fisch gezielt fangen möchte, den ich nicht auch verwerten würde. Da fehlt mir einfach der Zugang dafür. Und zwar komplett.
Daher fische ich relativ wenig, und relativ gezielt dort, wo die Bedingungen ein Fischen erlauben wie ich mir das vorstelle.
Und vielerorts stehen diese Bedingungen unter Bedrohung: Kraftwerke (nicht nur!) am Balkan, Besatz von fangfähigen Fischen, Müll und Unrat an den Gewässern, Lärm, Verkommen der Jagd oder Fischerei zu sportlichen Events oder sinnentleertem Gaudium, usw. ja eigentlich v.a. die Dinge die auch andere Naturliebhaber (aus welcher Ecke auch immer) als die Bedrohung Ihrer Interessen ansehen.
Und hier schließt sich der Kreis!
Mich würde es aber sehr freuen, in eine entspannte Diskussion zum Thema einzusteigen. TheCK, Lupus und andere sind ja nun auch bei der Sache.
Eigentlich geht es hier ja um das Thema "Solidarität". Warum und wie verbinden sich bestimmte Gruppen (hier im thread v.a. Fischer und Jäger) um für gemeinsame Ziele einzutreten? Und in weiterer Folge geht es um die Frage, ob sich Solidarisierung nur innerhalb einer mehr oder weniger geschlossenen Interessensgruppe (Fischer, Naturschützer, etc.) abspielt, oder ob es andere Faktoren für eine Solidarisierung als alleinig die Gruppenzugehörigkeit gibt.
Folgt man den bisherigen sozialwissenschaftlichen Forschungen zum Thema, dann gibt es ganz eindeutige Befunde dazu (siehe etwa: Heinz Bude; Solidarität: Die Zukunft einer großen Idee, 2019): Etwa, dass Solidarität aus gemeinsamen Interessen entsteht. Solidarisierung erfolgt anhand von gemeinsamen Interessen und weitgehend unabhängig davon, welcher Personengruppe man sich zugehörig fühlt (Fischer, Katholik, Anarchist, Vegetarier, Niederösterreicher, Heterosexueller das kann man alles in einer Person sein). Wurscht. Wenn es einem ein Anliegen ist, dass man z.B. nur mehr C+R angeln darf oder umgekehrt C+R ablehnt, dann besteht eine gewisse Chance, sich mit Menschen ähnlichen Interesses zu solidarisieren.
Nun zu den Fischern im engeren Sinn: Natürlich können Fischer gemeinsame Interessen haben, sich diesen unterwerfen und sich deswegen solidarisieren. Aber es ist eben nicht ausreichend - neben allen anderen Sphären des Lebens - Fischer zu sein um mit allen anderen Menschen die fischen, an einem Strang zu ziehen.
Es bedarf einzelner Motive/Interessen und die Verbindung von Personen, die gleiche oder ähnliche haben.
Meine persönlichen Interessen im Bereich der Fischerei treffen sich wahrscheinlich nur eher selten mit denjenigen anderer Fischer. Für mich ist es wichtig, intakte und funktionierende Unterwasserlebensräume vorzufinden. Das ist m.M.n. die absolute Basis für meine Freud an der Fischerei. Einen Besatzfisch aus einem künstlich bewirtschafteten Teich irgendwo rauszuangeln (und sei das noch so anspruchsvoll) macht mir keinen Spaß.
Und das zweite ist, dass ich keinen Fisch gezielt fangen möchte, den ich nicht auch verwerten würde. Da fehlt mir einfach der Zugang dafür. Und zwar komplett.
Daher fische ich relativ wenig, und relativ gezielt dort, wo die Bedingungen ein Fischen erlauben wie ich mir das vorstelle.
Und vielerorts stehen diese Bedingungen unter Bedrohung: Kraftwerke (nicht nur!) am Balkan, Besatz von fangfähigen Fischen, Müll und Unrat an den Gewässern, Lärm, Verkommen der Jagd oder Fischerei zu sportlichen Events oder sinnentleertem Gaudium, usw. ja eigentlich v.a. die Dinge die auch andere Naturliebhaber (aus welcher Ecke auch immer) als die Bedrohung Ihrer Interessen ansehen.
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