Die Armleuchteralge der EU

Erhaltung unserer Natur und Tierwelt
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Polsi
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Die Armleuchteralge der EU

Beitrag von Polsi » 01.08.2017, 08:37

....währenddessen hat man in Brüssel jeglichen Bezug zur Realität verloren.

http://www.kleinezeitung.at/kaernten/52 ... ntner-Seen
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makirsch
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Re: Die Armleuchteralge der EU

Beitrag von makirsch » 01.08.2017, 09:07

kann man leider nicht lesen, da man ein Abo für die KleineZeitung braucht..

LG
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ssnake14
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Re: Die Armleuchteralge der EU

Beitrag von ssnake14 » 01.08.2017, 09:11

Ich kanns auch ned Lesen !!

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Polsi
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Re: Die Armleuchteralge der EU

Beitrag von Polsi » 01.08.2017, 09:51

Droht Badeverbot in Kärntner Seen?

EU verlangt von Kärnten für die Armleuchteralge die Ausweitung von Naturschutzgebieten, sonst drohen Strafzahlungen. Das Land befürchtet Einschränkungen.


Sie sieht aus wie ein grüner, mehrarmiger Kerzenständer und ist Anlass dafür, dass ganze Seen geschützt werden sollen. Die sogenannte Armleuchteralge (im Fachjargon: Charophyceae), kommt in einigen Seen Kärntens vor und versetzt die Landesregierung in Sorge um die Zukunft von Tourismus und Wirtschaft.

Der Grund: In einem Schreiben aus Brüssel ist von einem „Nachnominierungsbedarf“ in Sachen Naturschutzgebieten die Rede. Sonst drohen dem Land ein Vertragsverletzungsverfahren und Strafzahlungen. Konkret sollen Wörthersee, Klopeiner See, Millstätter See, Ossiacher See und Pressegger See wegen der Armleuchteralge Natura-2000-Gebiete werden. Natura 2000 – so nennt sich ein Netz von besonders schützenswerten Gebieten, für die besondere Einschränkungen gelten. Was bedeutet das für Kärntens Seen? „Theoretisch auch ein Badeverbot“, sagt Mario Deutschmann, Forstjurist der Landwirtschaftskammer.

Einige Arten der Armleuchteralge gelten in ganz Europa als schützenswert. Äußere Einwirkungen können den Bestand der Wasserpflanzen, die vereinfacht ausgedrückt das Wasser entkalken, gefährden, sagen Experten. Ulrike Prochinig vom Institut für Seenforschung gibt aber Entwarnung. Ein Komplettschutz des Wörthersees sei für sie unvorstellbar. Aber: „Wenn Menschen eingreifen, gibt es natürlich eine gewisse Beeinträchtigung“, sagt Prochinig.

Land ist alarmiert

Die Armleuchteralge könne zerstört werden, wenn Menschen im Uferbereich eines Sees „herumtrampeln“. Für diesen Fall sind aber schon Teilbereiche der Seen geschützt.

Trotzdem ist das Land alarmiert. In einem Brief an den Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker wird „das Unverständnis für die geplante und zusätzliche Nachnominierung von Natura-2000-Gebieten“ zum Ausdruck gebracht. Unterzeichnet ist der Brief von allen Regierungsmitgliedern.
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Re: Die Armleuchteralge der EU

Beitrag von fuschlsee0 » 01.08.2017, 10:00

Polsi hat geschrieben:....währenddessen hat man in Brüssel jeglichen Bezug zur Realität verloren.

http://www.kleinezeitung.at/kaernten/52 ... ntner-Seen

Ja, schade das die EU - die so wichtig ist auf dem Gebiet des Naturschutzes (und nicht nur dort), siehe Wasserrechtsrichtlinie - sich immer wieder in "Kleinigkeiten" zerfranst und somit bei vielen unglaubwürdig wird. Siehe auch "Gurkenkrümmung". So weit ich das beurteilen kann, stellen badende Menschen kaum eine Einschränkung für die Armleuchteralgen dar. Die Algen wachsen bis in eine Tiefe von 8 oder mehr Meter. Da kommen die Badenden nicht hin. Wo ist daher die Beeinträchtigung? Oder geht es um die Gewässertrübung durch Sedimentaufwirbelungen? Die findet ja auch nur an wenigen Badetagen intensiv statt? Weiß dazu jemand mehr?

Bin gespannt, wenn sie die Boilieverklappung der Fischer entdecken und reglementieren. Das würde ich nämlich schon begrüßen. Wie kann es möglich sein, dass jeder einfach irgendwelche Stoffe in unbegrenzter Menge in Gewässer kippt? Ist doch grob fahrlässig!

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Re: Die Armleuchteralge der EU

Beitrag von Polsi » 01.08.2017, 10:06

fuschlsee0 hat geschrieben:
Polsi hat geschrieben:....währenddessen hat man in Brüssel jeglichen Bezug zur Realität verloren.

http://www.kleinezeitung.at/kaernten/52 ... ntner-Seen

Ja, schade das die EU - die so wichtig ist auf dem Gebiet des Naturschutzes (und nicht nur dort), siehe Wasserrechtsrichtlinie - !
Bitte um Erklärung, warum die EU auf diesem Gebiet "wichtig" ist und was sich seit dem Beitritt in Bezug auf die Zustände unserer Gewässer konkret verbessert hat im Vergleich zur Zeit vor dem EU-Beitritt Österreichs.
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Re: Die Armleuchteralge der EU

Beitrag von OHKW » 01.08.2017, 11:07

@Polsi
Was ist dir lieber? Dass für den Schutz und Erhalt der paar Wasserpflanzen die wir noch haben was getan wird, oder dass alles lokalen Interessen unterworfen wird --> Also 100% Ausrichtung auf Badetourismus und Bonzenparade mit Motorboot-Wasserskiakrobatik?
Du bist ja ein echter Verfechter von Makrophyten und Fischfreien Gewässern wie es aussieht ;)
Ohne 1cm Sonnenmilch auf der Oberfläche geben die Seen aber auch echt nix her.

Aber mal Ironie beiseite: Da bei diesen EU Vorgaben ja am Ende doch alle Beteiligten mitzureden haben, wird's wohl nicht gleich dazu kommen, dass die Badegäste von den Kärntner Seen verbannt werden.
Ist in Summe sicher gut wenn da laufend Druck von externer Seite kommt trotz Tourismus und Milliardären die gerne noch ein paar Seegründe hätte dann doch hi und da mal was für den Schutz des letzten bisserl Okösystems zu tun was noch vorhanden hist. Wär vielleicht für uns Fischer auch nicht uninteressant wenn nicht jeder einzelne Quadratzentimeter Wasserfläche für Badebetrieb genutzt wird.....



Edit:
Das Thema ist bei orf schon etwas älter:
http://kaernten.orf.at/news/stories/2845122/

Kleine Zeitung hat wohl wieder ein aufgebauschtes Sommerthema gebraucht.
Ist wie erläutert ein "Schöne wäre es wenn überall intakte Natur wäre - Wunschpapier" --> ist jetzt aber nicht extra realistisch. Auf der anderen Seite wird aber dabei herauskommen, dass an einigen Orten vielleicht tatschlich etwas getan wird.
Danke dafür EU
Mann muss es sich selbst nicht unnötig schwer machen wenn man es genauso gut anderen unnötig schwer machen kann.

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Re: Die Armleuchteralge der EU

Beitrag von Oze147 » 01.08.2017, 11:26

Als jemand, da zumindest ansatzweise beurteilen kann, wie es im Tourismus am Wörthersee ausschaut, kann ich sagen, dass Badeverbote an den falschen Plätzen der Tod für ganze Ortschaften wäre. Da viele Betrieb eigentlich sowieso jedes Jahr am Limit sind.

Das da der Tourismus selber schuld ist, weil einfach über Jahrzehnte nix getan wurde ist dabei eine ganz andere Geschichte...

Gut, für die Fischerei wärs natürlich super, denn wenn dann die ganzen restlichen Seegründe an die "zwei wochen im jahr" villenbesitzer fallen, dann ist endlich ruhe am see...das boot kann man dann aber wahrscheinlich mitm hubschrauber wassern...

Aber wenn man weiß wer da am see was zum mitreden hat, dann bin ich mir sicher, dass die EU da auf- und niederhupfn kann wie sie will...tun wird sich da gar nix.

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Re: Die Armleuchteralge der EU

Beitrag von korsikaphil » 01.08.2017, 11:32

Dem Natura-2000 Käseglockenschutz steh ich auch ein bisserl kritisch gegenüber. War gestern an der Taugl bei Kuchl/Salzburg baden und habe mit Erstaunen festgestellt dass das Kiesbett, eine der beliebtesten und am stärksten frequentierten Badestellen der Umgebung, offiziell von Mai bis Ende Juli (!!) nicht betreten werden darf wg. kiesbrütenden Vogelarten :|

Klappt natürlich super, kein Mensch schert sich drum und in diesem Fall halt ich ausnahmsweise wirklich zu den Badegästen. Wenn da hin und wieder Gassigeher unterwegs sind und hie und da jemand sich den Fluss anschaut (was ohne großräumige Zäunung eh nicht zu unterbinden ist) dann brütet da kein einziger Vogel und man kann den Blödsinn gleich sein lassen. MMn "loben" sich die Initiatoren in diesem Fall für etwas von dem von vornherein klar war dass das niemals funktionieren kann.
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Re: Die Armleuchteralge der EU

Beitrag von fuschlsee0 » 01.08.2017, 12:25

@polsi: Die EU-Wasserrechtsrichtlinie regelt ganz grundsätzlich, dass sich Gewässer nicht verschlechtern dürfen oder/und, dass Staaten so und so viele Gewässer ökol. verbessern müssen. Das bringt Österreich und die österr. Energiewirtschaft doch ein wenig ins schwitzen. Sie dürfen nicht mehr alles bzw. müssen manches. Deshalb gibt es u.a. viele Fließgewässerrenaturierungen. In Salzburg etwa an er Salzach, an der Oichten, usw. Gut so! Danke EU!

@Phil: Die Regelung an der Taugl hat sehrwohl Sinn! Der Regenpfeifer brütet hier auf den freien Schotterflächen und die Gelege können sehr leicht zertreten werden https://www.salzburg.gv.at/umweltnaturw ... drius.aspx

Deshalb hat man einen Teil (!!!!!) der Schotterflächen - nämlich diejenigen die von Büschen uns Sträuchern lärm-und sichtmäßig vom oberen Teile abgetrennt sind - für 3 Monate (Brutzeit) gesperrt. Es gibt nach wie vor eine ganz große Fläche, die ganzjährig betreten werden darf und mehr als ausreichend ist. Ich glaube es ist nicht zu viel verlangt, wenn man ein paar Monate lang auf einem bestimmten Bereich nicht unbedingt herumlaufen muss. Der Rest vom Jahr ist der Bereich wieder frei. http://www.lebensader-taugl.at/de/europ ... hutzgebiet

Nachsatz: Sollte ich jemanden dabei erwischen, dass er das gesperrte Gebiet betritt (obwohl es genügend freie Flächen ja gibt), würde ich umgehende die Polizei anrufen!

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Re: Die Armleuchteralge der EU

Beitrag von konfuzius6699 » 01.08.2017, 18:27

Wenn dann das geschützt wird und sich selbst überlassen wird , wird das schnellwüchsige Kraut sich eher mehr ausbreiten und die Armleuchteralge wahrscheinlich nach und nach verdrängen...

Gibt Fälle wo was geschützt wird und es eben anders kommt als die Natürschützer es eigentlich wollten. Naturschutzorganisationen kauften zB das Gewässer und Land auf um die Vögel zu schützen.Weil immer das Schilf geschnitten wurde und das schon über Jahrhunderte für Dächer , da das Schneiden den Vögelbestand und die Brutplätze zerstört. Und nun als es dann geschützt wurde und selbst überlassen wird, verlandet das ganze , Bäume wachsen und das Schilf Vögelbestand etc. geht zurück , und neben dem Adlerhorst haben die Naturschützer einen Aussichtsposten gemacht um in das Nest schauen zu können, Natürlich ist der nun glaub ich nicht mehr dort und flog woanders hin wo er ungestörter ist ....alles im Namen des Naturschutzes .. Früher konnte man dort auch Fischen und der Fischbestand ist auch zurückgegangen, als der Angelverein das Gewässer zu Gunsten des Naturschutzes aufgeben musste...

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Re: Die Armleuchteralge der EU

Beitrag von korsikaphil » 01.08.2017, 19:42

fuschlsee0 hat geschrieben:@Phil: Die Regelung an der Taugl hat sehrwohl Sinn! Der Regenpfeifer brütet hier auf den freien Flächen (...). Deshalb hat man einen Teil (!!!!!) der Schotterflächen - nämlich diejenigen die von Büschen uns Sträuchern lärm-und sichtmäßig vom oberen Teile abgetrennt sind - für 3 Monate (Brutzeit) gesperrt. Es gibt nach wie vor eine ganz große Fläche, die ganzjährig betreten werden darf
Dann :oops: my bad. Das Schild beim Parkplatz führt nicht genauer aus um welche Teile es sich handelt, da steht nur "Betreten des Kiesbettes von .. bis .. verboten". Hatte mich schon gewundert warum der Parkplatz direkt bei der Badestelle weiter in Betrieb ist :wink:
Mit Teilbereichen hab ich kein Problem. Würd mich interssieren ob es da tatsächlich Bruterfolg gibt trotz der streunenden Köter und der angrenzenden Baderei? Wir machen wegen den Kiesbrütern nämlich einen mords Aufriss im Landkreis mit Inseln und Stromzäunen usw, wär schön wenn man sich das sparen kann.
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Re: Die Armleuchteralge der EU

Beitrag von fuschlsee0 » 02.08.2017, 09:21

Hallo Phil!

Wie es mit Bruterfolgen aussieht, weiß ich nicht. Aber es gibt in letzter Zeit recht intensive Bemühungen, das Gebiet zu betreuen. Ich nehme an, dass es funktioniert. Vl. kannst Du aber bei meinem o.a. link mehr dazu erfahren.

lg!

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