Pläne gegen Fischotter und Co.

Erhaltung unserer Natur und Tierwelt
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Willi
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Pläne gegen Fischotter und Co.

Beitrag von Willi » 01.04.2017, 07:56

Grüß Euch!

Ein guter Bekannter (Biologe und Gewässerökologe) arbeitet unter anderem auch für den OÖ.Landesfischereiverband. Natürlich drehen sich unsere Gespräche fast immer um die Beschaffenheit der heimischen Gewässer und allem was dazu gehört.

Gestern kamen wir allerdings auf ein brisantes Thema.

Er ist gerade dabei eine Empfehlung für das Vorgehen der Fischfresser-Problematik zu beenden, in erster Linie betreffend die künftigen Maßnahmen bezüglich Reiher, Kormoran, Fischotter und Gänsesäger.

Da eine ausreichend große Abschussgenehmigung aus Tierschutzgründen niemals erreichbar sein wird, ist es so gut wie beschlossen, dass ab 1.6.2017 ein generelles Besatzverbot ausgesprochen wird.

Hintergrund dafür sind Untersuchungen die gezeigt haben, dass gerade die (oft übertriebenen) Besatzmaßnahmen zu einem Überangebot an Futterfischen für diese Fischräuber gesorgt haben. Die Zuchtfische können den Fressräubern nichts entgegensetzen und sind somit leichte Beute für Fischotter und Co. die sich dadurch übermäßig vermehren. Hinzu kommt, dass auch die natürliche Fischfauna durch den naturfremden Besatz gestört wird.

Durch das Besatzverbot wird eine Futterknappheit und in der Folge ein drastischer Rückgang der Räuberpopulation erzwungen. Gleichzeitig wird ein teilweises, oder auch generelles Fischereiverbot an den meisten Gewässern ausgerufen, damit sich der natürliche Bestand in Ruhe erholen kann.

Das heißt, es wird starke Einschränkungen für das Fischen geben, bis hin zum absoluten Verbot und einem Stopp der Lizenzausgabe.

Vereine und Gewässerbewirtschafter sollen für den Entgang an Lizenzeinnahmen bis zu einem gewissen Betrag entschädigt werden. Gleichzeitig werden sie verpflichtet diese Entschädigung dafür zu verwenden, die Gewässer naturnaher zu gestalten um somit die natürliche Reproduktion der Fische in genügendem Ausmaß zu ermöglichen und künftigen Besatz zu vermeiden.

Auch die Fischzüchter, die ja dadurch finanzielle Einbußen befürchten müssen, sowie andere der Fischerei zugetane Geschäftszweige (Tourismus, Gerätehändler,…) werden eine gewisse Entschädigung erhalten. Die Höhe dieser Entschädigung wird Verhandlungssache sein.

Finanziert werden soll das Ganze über eine Erhöhung der Landesabgabe und eines zweckgebundenen Betrages, der auf die Lizenzen aufgeschlagen wird, die noch verkauft werden dürfen. Auch Pachtverträge sollen mit so einem zweckgebundenem Betrag belastet werden, da man sich ja die Kosten für Besatz künftig spart. Man überlegt sogar „Sondersteuern“ auf andere Bereiche der Fischerei zu erheben , etwa auf Ruten, Rollen, Köder und anderem Zubehör. Es wird sogar schon laut über eine Pflichtmitgliedschaft mit entsprechender Umlage beim Landesfischereiverband gesprochen und das nicht nur für Vereine, sondern für jede fischende Privatperson.

Im Klartext heißt das, man will Fischotter und Co. aushungern und dadurch dezimieren. Das Fischen wird in den nächsten Jahren stark eingeschränkt, oder ganz verboten. Mein Bekannter geht von mindestens 5 Jahren aus. Gleichzeitig sollen natürliche Laichmöglichkeiten geschaffen, Schonzeiten erweitert, das Fischen stark eingeschränkt und Fremdbesatz künftig verboten werden.

Neben den oberösterreichischen Fischereiverantwortlichen, überlegen auch schon die Kollegen in anderen Bundesländern diesem Beispiel zu folgen. In Kärnten, Salzburg, Niederösterreich und der Steiermark gilt es als sicher, dass sie ebenfalls mit
1. Juni, aber spätestens mit 1. Jänner 2018 diese Regelung übernehmen werden. Mein Bekannter meinte, dass diesbezüglich auch schon die Verantwortlichen in Bayern in´s Boot geholt wurden, zumindest für die Grenzgewässer Salzach, Inn und Donau.

Es ist noch nicht klar, ob auch die Lizenznehmer die sich heuer schon eine Karte gekauft haben dafür entschädigt werden, da sie nicht mehr fischen dürfen wenn das Ganze am 1. Juni in Kraft tritt. Ich glaube aber eher nicht.

In ein paar Jahren wird man sehen, ob und was die Aktion gebracht hat.

Gruß, Willi
Ja genau, DER Willi!

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Re: Pläne gegen Fischotter und Co.

Beitrag von korsikaphil » 01.04.2017, 09:16

Was hat denn das Futterangebot mit der Fischräuberpopulation zu tun? Versteh nicht wie die sich das vorstellen. Eine sinnlose Schikane wenn ihr mich fragt, nach zwei, drei Jahren wird alles wieder so sein wie jetzt.
Zuletzt geändert von korsikaphil am 01.04.2017, 09:26, insgesamt 1-mal geändert.
A float tip is pleasant in its appearance, and even more pleasant in its disappearance!

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Re: Pläne gegen Fischotter und Co.

Beitrag von Sixpack » 01.04.2017, 09:18

Ist mir eigentlich egal, da ich heute morgen beschlossen habe das Fischen sowieso aufzugeben...-wurde mir einfach zu langweilig.
My biggest worry is that my wife (when I’m dead) will sell my fishing gear for what I said I paid for it!

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Re: Pläne gegen Fischotter und Co.

Beitrag von rob gone fishing » 01.04.2017, 09:44

Sixpack hat geschrieben:Ist mir eigentlich egal, da ich heute morgen beschlossen habe das Fischen sowieso aufzugeben...-wurde mir einfach zu langweilig.
ja am 1 april beschlossen.... :up2:

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Re: Pläne gegen Fischotter und Co.

Beitrag von Willi » 01.04.2017, 13:19

Ja, ist ein perfektes Datum für solche Beschlüsse! :lol:

Gruß, Willi
Ja genau, DER Willi!

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Re: Pläne gegen Fischotter und Co.

Beitrag von Polsi » 01.04.2017, 14:59

Ganz kurz bin ich drauf reingefallen....
http://fishing-addict.blogspot.com
Karpfenangeln jenseits von Style und Trend.

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