Zum Thema Fischotter

Erhaltung unserer Natur und Tierwelt
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koppenkitzler
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von koppenkitzler » 03.03.2017, 10:52

Gschitz hat geschrieben:
korsikaphil hat geschrieben: 1) Wissenschaftliche Betreuung durch Experten.
2) Umweltkapazität senken, indem alle Fischteiche ottersicher gemacht werden! Der Otterbestand wird dadurch nachhaltig sinken, allerdings werden vorher wahrscheinlich die Gewässer nochmal so richtig heimgesucht, daher:
3) Schwerpunktbejagung der besonders schützenswerten Gewässer bzw. -abschnitte, heißt im Klartext: Dort (und nur dort!) werden Otter erlegt.

Ich würd ihn noch um ein paar Details ergänzen, ua

4) Besatz mit fangfähigen Fischen komplett einstellen bis sich die Situation beruhigt hat bzw. bis die Wissenschaftler das OK geben (Kleinzeugs kann weiter besetzt werden, das macht im Winter nicht satt)
5) Wir müssen den Lebensraum des Otters längerfristig definieren, ihm also Bereiche zugestehen in denen eine natürliche Populationsentwicklung auch unter Inkaufnahme von Schäden ablaufen darf, und gleichzeitig festlegen wo er nix zu suchen hat -> Schwerpunktbejagung, da muss dann aber auch ein Jäger sitzen wenns Wetter mal nicht so gemütlich ist!
Punkt 1- super
Punkt 2- gehört gemacht, glaub aber nicht, dass das soooo viel bringt.
Punkt 3- besonder schützenswert sind dann Gewässer wo sich Forelle und Äsche gut reproduzieren- voll dabei
Punkt 4 - ist in Kärnten schon Gesetz, natürlich mit Ausnahmen :lol: :lol: :lol:
Punkt 5 - Soll sein- nur da wird dann gestritten werden.

achja, und wärs dann nicht "humaner die Otter gleich zu erschießen, bevor sie verhungern? :mrgreen: :mrgreen:

Jaja,emotional! (ist schon okay,bin gutmütig) :D

Anbieten kann man viel,an der Durchführung haperts leider meistens.

(Eines der Popelflüßchen sind 9 Kilometer Mur,aber Du wirst es schon wissen )

Bezüglich 5 Punktevorschlag:Bin bis auf die Ottersicherungen(das ist meiner Meinung nach nicht durchführbar und auch nicht effizient) bin ich voll dabei.

Doch fehlt mir hier auch etwas Hartes,ohne das es einfach nicht geht.

Und zwar bezogen auf die Einzelgewässer braucht man unbedingt ein viel stärkeres Monitoring.

Einerseits was die Individuendichte-und Entwicklung der Otter betrifft.

Andererseits und das ist nun elementar,die Fischbestandsentwicklung vor und nach(mit) Otter.

Ohne den Schaden lückenlos zu messen geht gar nichts,bei keinem Gutachter,bei keiner Behörde,bei keiner politischen Instanz.

Und genau da liegt wahrscheinlich das Problem: Das Messen des Schadens und der Beweis ,ob es wirklich der Otter war!

Die Otter haben sich nämlich im Laufe der letzten 20 Jahre langsam still und leise eingeschlichen.

Und E Befischungen sind zwar vielerorts erfolgt,aber aus anderen Gründen.

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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von *Chorche* » 03.03.2017, 11:08

Wieso kapiert eigentlich keiner bis auf Korsikaphil und OKHW, dass die EINZIGE Maßnahme die wirklich was bringt die Ottersicherung aller kleineren stehenden Gewässer ist?

Eine Frage noch zum Nachdenken an alle: wenn, wie von vielen hier behauptet, der Otter ja alles Fische ausrottet - wovon ernährt er sich dann? Luft und Liebe?

Nein! Er ernährt sich von dem Besatz, den wir hineinkippen und von dem was wir in Fischteichen und Angelteichen züchten! Nimmt man dem Otter also durch konsequentes Einzäunen diese Nahrung weg, dann wird der Population gar nichts anderes übrig bleiben, also sich auf ein passendes Maß einzupendeln...

Der Otter kann nur deswegen einen Fluss leer räumen, weil er sich danach den Bauch an Teichen vollschlagen kann bis im Fluss wieder was nachgewachsen ist! Nehmen wir ihm diese Nahrungsauelle weg, muss er auf eine Population schrumpfen, die den Beständen in den Flüssen nix tut - denn sonst würde er sich ja indirekt selbst ausrotten...

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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von ssnake14 » 03.03.2017, 11:19

*Chorche* hat geschrieben:Wieso kapiert eigentlich keiner bis auf Korsikaphil und OKHW, dass die EINZIGE Maßnahme die wirklich was bringt die Ottersicherung aller kleineren stehenden Gewässer ist?

Eine Frage noch zum Nachdenken an alle: wenn, wie von vielen hier behauptet, der Otter ja alles Fische ausrottet - wovon ernährt er sich dann? Luft und Liebe?

Nein! Er ernährt sich von dem Besatz, den wir hineinkippen und von dem was wir in Fischteichen und Angelteichen züchten! Nimmt man dem Otter also durch konsequentes Einzäunen diese Nahrung weg, dann wird der Population gar nichts anderes übrig bleiben, also sich auf ein passendes Maß einzupendeln...

Der Otter kann nur deswegen einen Fluss leer räumen, weil er sich danach den Bauch an Teichen vollschlagen kann bis im Fluss wieder was nachgewachsen ist! Nehmen wir ihm diese Nahrungsauelle weg, muss er auf eine Population schrumpfen, die den Beständen in den Flüssen nix tut - denn sonst würde er sich ja indirekt selbst ausrotten...
Natürlich kann man so manche Teiche Einzäunen . die von Quellen gespeist werden , aber das sind eher wenige , ich kann schwer einen kleinen Bach versiegeln als zulauf , das Gitter wäre jeden tag durch Blätter usw Verlegt , jeder stellt sich das so einfach vor !!
Anderes Beispiel , wie willst den Teich umzäunen ???
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von korsikaphil » 03.03.2017, 11:20

koppenkitzler hat geschrieben:Jaja,emotional! (ist schon okay,bin gutmütig) :D
OK, danke für die Nachsicht. Bei dem Thema gehen mir manchmal die Nerven durch :prost:
koppenkitzler hat geschrieben:Eines der Popelflüßchen sind 9 Kilometer Mur,aber Du wirst es schon wissen
Hier ein paar hard facts zu Reviergröße und Bewegungsradius:

"Die Reviergröße der territorialen Fischotter hängt v. a. von der Qualität des Lebensraums ab. Reviergrößen von bis zu 40 km Gewässerlauf für Rüden und 20 km für Fähen sind keine Seltenheit. Die Streifgebiete von Männchen und Weibchen können sich dabei überlappen.
Wissenschaftliche Studien ergaben, dass Fischotterrüden in einer Nacht Strecken von bis zu 35 km und Fähen bis zu 15 km zurücklegen können. Diese Wanderungen können auch in weiten Teilen über Land erfolgen und sind nicht ausschließlich an Gewässer gebunden. Auch Ortschaften und Städte werden regelmäßig durchquert.

Die Reviergrenzen des Fischotters werden mit Kot markiert. Der frische Kot hat einen intensiven und charakteristischen Geruch, an dem die Anwesenheit des Fischotters zweifelsfrei nachgewiesen werden kann."


Quelle https://www.wildtierportal.bayern.de/wi ... /index.php
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von zwi » 03.03.2017, 11:23

*Chorche* hat geschrieben:Wieso kapiert eigentlich keiner bis auf Korsikaphil und OKHW, dass die EINZIGE Maßnahme die wirklich was bringt die Ottersicherung aller kleineren stehenden Gewässer ist?
Weil wir Idioten sind und keine Forenhelden. Ich habe schon genuegend eingezäunte Teiche gesehen wo der Fischotter immer wieder einen Weg gefunden hat. Ausserdem liegen eh schon viele der Kleinsteiche brach, weil sie der Otter mehrmals geräumt hat.

Der Fischotter ist auch nur ein Mader und findet noch lange nachdem der letzte Fisch fort ist was zum Fressen.

gruss
zwi
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von korsikaphil » 03.03.2017, 11:27

zwi hat geschrieben:Ich habe schon genuegend eingezäunte Teiche gesehen wo der Fischotter immer wieder einen Weg gefunden hat. Ausserdem liegen eh schon viele der Kleinsteiche brach, weil sie der Otter mehrmals geräumt hat.

Der Fischotter ist auch nur ein Mader und findet noch lange nachdem der letzte Fisch fort ist was zum Fressen.

gruss
zwi
Alles richtig, aber sollen wir deshalb die Hände in den Schoß legen und einfach abwarten bis unser Hobby den Bach runtergeht? Oder "Ja, toll!" dazu sagen wenn uns die zuständigen Stellen eine praxisferne Scheinlösung präsentieren, die ausschließlich der Symptombekämpfung und der Beruhigung der zurecht strapazierten Anglernerven dient?? Nicht mit mir, auch wenn man mich dafür für einen Forenheld hält, was auch immer das ist.
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von *Chorche* » 03.03.2017, 11:39

"Forenheld" scheint die Bezeichnung der selbsternannten Besserangler, die es halt im Gegensatz zu uns einfach drauf haben, für nachdenkende Leute wie uns zu sein, Korsikaphil...

Klar KANN der Otter auch mal einen Otterzaun überwinden. Und klar kann er mal was anderes fressen als Fische. Aber der Otter ist eben kein herkömmlicher Marder, sondern auf Fische spezialisiert. Und wenn wir ihm die Otterfütterung durch Teiche wegnehmen, muss sich der Bestand gesundschrumpfen - denn seine Beute in den Flüssen auszurotten, kann sich der Otter nicht leisten.

DER BESTAND EINES RAUBTIERES WIRD DURCH DIE MENGE AN VERFÜGBARER NAHRUNG BESTIMMT. Ein Kernsatz der Ökologie.

Aber wenn kein ausreichender Fischbestand da ist, wird der Otterbestand zwangsläufig kleiner...

@zwi:

Und weil der Otter manchmal durch einen Otterzaun schlüpfen kann sollen wir jetzt drauf scheissen und gar nix einzäunen? Was ist das für eine Logik? Das wär ja genauso wie wenn ich sagen würd "manchmal versagen die Bremsen trotz Servicepickerl, also machen wir kein Service".... sorry, aber das ist Blödsinn.

@ssnake:

Ein Teich in dieser Größe ist, wenn nicht mit tausenden Besatzfischen vollgestopft, für den Otter meistens ziemlich uninteressant. Ab einer gewissen Größe erübrigt sich das Einzäunen eh, denn in einem 10ha Baggersee mit 20 Meter Tiefe kann der Otter genau nichts erreichen...

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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von korsikaphil » 03.03.2017, 11:43

ssnake14 hat geschrieben:ich kann schwer einen kleinen Bach versiegeln als Zulauf , das Gitter wäre jeden tag durch Blätter usw Verlegt , jeder stellt sich das so einfach vor !!
Wenn das deine größte Sorge ist: Das Wasser fließt auch unten durch, die meisten Blätter sammeln sich oben. Wenns nicht so wär, würd ein Mönch auch nicht funktionieren.
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von ssnake14 » 03.03.2017, 11:50

*Chorche* hat geschrieben:"Forenheld" scheint die Bezeichnung der selbsternannten Besserangler, die es halt im Gegensatz zu uns einfach drauf haben, für nachdenkende Leute wie uns zu sein, Korsikaphil...

Klar KANN der Otter auch mal einen Otterzaun überwinden. Und klar kann er mal was anderes fressen als Fische. Aber der Otter ist eben kein herkömmlicher Marder, sondern auf Fische spezialisiert. Und wenn wir ihm die Otterfütterung durch Teiche wegnehmen, muss sich der Bestand gesundschrumpfen - denn seine Beute in den Flüssen auszurotten, kann sich der Otter nicht leisten.

DER BESTAND EINES RAUBTIERES WIRD DURCH DIE MENGE AN VERFÜGBARER NAHRUNG BESTIMMT. Ein Kernsatz der Ökologie.

Aber wenn kein ausreichender Fischbestand da ist, wird der Otterbestand zwangsläufig kleiner...

@zwi:

Und weil der Otter manchmal durch einen Otterzaun schlüpfen kann sollen wir jetzt drauf scheissen und gar nix einzäunen? Was ist das für eine Logik? Das wär ja genauso wie wenn ich sagen würd "manchmal versagen die Bremsen trotz Servicepickerl, also machen wir kein Service".... sorry, aber das ist Blödsinn.

@ssnake:

Ein Teich in dieser Größe ist, wenn nicht mit tausenden Besatzfischen vollgestopft, für den Otter meistens ziemlich uninteressant. Ab einer gewissen Größe erübrigt sich das Einzäunen eh, denn in einem 10ha Baggersee mit 20 Meter Tiefe kann der Otter genau nichts erreichen...
Die Edelwehr wie auf den Bild , wird von der Romau Gespeißt , also ned ein minni Bacherl , und fliest durch viele Teiche durch !!
Somit wandern auch die Fische den Bach mal rauf und wieder runter , natürlich ein Gefundenes Fressen für die Otter !!
Und klar gibt es bei uns viele Aufzucht Teiche , der Waldviertler Karkfen ist ja Berühmt dafür , durch die Niedrige Wassertemperatur , hat er ein besonders Schmackhaftes Fleisch , durch den relativ Langsamen Wachstum und wenig Fett !!

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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von korsikaphil » 03.03.2017, 12:09

koppenkitzler hat geschrieben:Ohne den Schaden lückenlos zu messen geht gar nichts,bei keinem Gutachter,bei keiner Behörde,bei keiner politischen Instanz. Und genau da liegt wahrscheinlich das Problem: Das Messen des Schadens und der Beweis, ob es wirklich der Otter war!
Das ist glaub ich das geringste Problem: Anerkanntes Stichprobenverfahren wählen, Kacke sammeln, genetischer Fingerabdruck, Individuendichte etc. herleiten, Nahrungsbedarf in Kg Fisch berechnen. Wenn dazu noch überall Fischköpfe und Ottertrümmerl herumliegen: Wer solls den sonst gewesen sein? Ich darf mich nochmal selbst zitieren:
korsikaphil hat geschrieben:Die Reviergrenzen des Fischotters werden mit Kot markiert. Der frische Kot hat einen intensiven und charakteristischen Geruch, an dem die Anwesenheit des Fischotters zweifelsfrei nachgewiesen werden kann."

Quelle https://www.wildtierportal.bayern.de/wi ... /index.php
Zuletzt geändert von korsikaphil am 03.03.2017, 12:14, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von OHKW » 03.03.2017, 12:13

Bäche einzäunen sehe ich jetzt auch nicht unbedingt als besonders sinnvoll an. Solche Barrieren haben wohl auch jede Menge andere negativer Auswirkungen auf diverse andere Tierarten.
Kleine und mittlere Teiche ja, wenn möglich. Das ist sicher kein Fehler. Es geht weniger um die allgemeine Verfügbarkeit von Nahrung, als darum wie "leicht" die Nahrungsqualle zu erschließen ist. Der Otter benötigt bekanntermaßen viel Nahrung, und hält sich dort auf wo er sie in möglichst kurzer Zeit erbeuten kann. Je länger er pro Fisch braucht diesen zu erbeuten desto unattraktiver für den Otter, desto weniger effizient kann er sich ernähren und vermehren.

Davon, dass sich die Otter durch Nahrungsmangel im Bestand reduzieren kann wohl gar nicht ausgegangen werden. Der Wassermarder ist meines Wissens nach ein Nahrungsoportunist, und frisst auch Wühlmäuse und alles andere an das er leicht rankommt. Wenn es für den Otter schwieriger wird schnell viel Nahrung zu finden wird sich die Population vermutlich großflächigerer aufteilen und das Revierverhalten ausgeprägter, auf die Art passt sich der Otter auf die Verfügbarkeit von Nahrung an und das Ganze findet irgendwo ein Gleichgewicht. So die Theorie. Es verändert sich also vielmehr die Bestandsdichte als der Bestand an sich.
Was bedeutet das für die Fischbestände?
Ich gehe davon aus, dass strukturarme bzw. strukturlose Kleingewässer einfach leergefressen werden. Das kann man gar nicht verhindern. Wenns der Otter nicht erledigt, dann der Kormoran, oder die Angler selbst. Zudem kann man sowieso davon ausgehen, dass die neue Bedrohung der Forellenbestände durch die eingeschleppte Parasitose PKD (proliferative kidney disease) sich früher oder später großflächig verbreitet und da die Bestände zusätzlich drückt.

Je mehr Struktur vorhanden ist, je größer die Gewässer sind, je besser der allgemeine Gesundheitszustand des Gewässers und der Fische ist (Fitness) desto mehr Fischbestand wird sich erhalten können.

Ich habe mich schon oft gefragt, warum die Süßwasserfische eigentlich vergleichsweise wenig Kraft und Schnelligkeit verglichen mit dem Salzwasserspezies besitzen. Möglicherweise war das gar nicht immer so, aber die Bewirtschafterei und der geringe Predationsdruck könnten vielleicht langfristig dazu geführt haben. Das ist aber nur eine nicht belegte Hypothese meinerseits, aber ich finde den Gedanken interessant.
Mann muss es sich selbst nicht unnötig schwer machen wenn man es genauso gut anderen unnötig schwer machen kann.

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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von Moosruecken66 » 03.03.2017, 12:17

Hallo zusammen!

Ich verfolge den Thread sehr interessiert ... gute Sache die hier von Euch initiiert wurde .. Respekt.

Die bereits erwähnte Petition ist online

http://www.wwf.at/fischotter-petition


Gruß

Moosruecken 66
Ein Schiff liegt sicher im Hafen, aber dafür wurde es nicht gebaut. (Chin. Sprichwort)

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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von koppenkitzler » 03.03.2017, 12:18

korsikaphil hat geschrieben:
koppenkitzler hat geschrieben:Ohne den Schaden lückenlos zu messen geht gar nichts,bei keinem Gutachter,bei keiner Behörde,bei keiner politischen Instanz. Und genau da liegt wahrscheinlich das Problem: Das Messen des Schadens und der Beweis, ob es wirklich der Otter war!
Das ist glaub ich das geringste Problem: Anerkanntes Stichprobenverfahren wählen, Kacke sammeln, genetischer Fingerabdruck, Individuenzahl und Reviergrößen etc. herleiten, Nahrungsbedarf in Kg Fisch berechnen. Wenn dazu noch überall Fischköpfe und Ottertrümmerl herumliegen: Wer solls den sonst gewesen sein? Ich darf mich nochmal selbst zitieren:
korsikaphil hat geschrieben:Die Reviergrenzen des Fischotters werden mit Kot markiert. Der frische Kot hat einen intensiven und charakteristischen Geruch, an dem die Anwesenheit des Fischotters zweifelsfrei nachgewiesen werden kann."[/i]

Quelle https://www.wildtierportal.bayern.de/wi ... /index.php

Ja,alles klar,hast recht!

Die Otterrutschen und die Gacke seh ich auch immer,aber der Schadensgröße und der Zusammenhang muß durch Messen vorher-nachher gemessen werden und der Zusammenhang klar sein.

Das ist für uns einfach,für einen Gutachter und die Behörden oder irgendwelche Schadensgutmachungen oder andere Effekte aber nicht,glaube mir!

Gibt es solche Studienergebnisse in Österreich!???

Das ist die wichtigste Frage.

Unsere Anekdoten und Eigenerfahrungen,die Otterscheiße und die fehlenden adulten Forellen helfen uns nicht,wenn nicht klare Daten durch aktuell erhobene Messungen vorliegen.

Nur wenn das vielerorts passiert,bringt das dann auch einen Effekt.

Und das ist eine Geldfrage und somit bin ich wieder bei meinem ersten Post angelangt(Lobby,Geld,Politik)
Zuletzt geändert von koppenkitzler am 03.03.2017, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von korsikaphil » 03.03.2017, 12:21

Moosruecken66 hat geschrieben: Die bereits erwähnte Petition ist online

http://www.wwf.at/fischotter-petition
:lol: :lol: :lol: :lol:

Das wollt ich schon die ganze Zeit machen, hab mich aber nicht getraut.
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von korsikaphil » 03.03.2017, 12:33

koppenkitzler hat geschrieben:Die Otterrutschen und die Gacke seh ich auch immer,aber der Schadensgröße und der Zusammenhang muß durch Messen vorher-nachher gemessen werden und der Zusammenhang klar sein. Das ist für uns einfach,für einen Gutachter und die Behörden oder irgendwelche Schadensgutmachungen oder andere Effekte aber nicht,glaube mir!

Gibt es solche Studienergebnisse in Österreich!??? Das ist die wichtigste Frage. Unsere Anekdoten und Eigenerfahrungen,die Otterscheiße und die fehlenden adulten Forellen helfen uns nicht,wenn nicht klare Daten durch aktuell erhobene Messungen vorliegen. Nur wenn das vielerorts passiert,bringt das dann auch einen Effekt. Und das ist eine Geldfrage und somit bin ich wieder bei meinem ersten Post angelangt(Lobby,Geld,Politik)
Deshalb bin ich ja so dringend dafür dass man Leute mit Sachverstand, Geld und Ressourcen dazuzieht - den WWF zb!

Ich hoffe ihr glaubt mir das endlich: Ich bin kein Otterkuschler, aber die Anglerschaft sollte dringend überlegen, eine Allianz mit den "Tierschützern" einzugehen. Damit mein ich wie gesagt nicht Peta und andere Verrückte, der WWF kann uns in der Sache möglicherweise helfen, unsere offiziellen Vertreter sollten sich jedenfalls mal mit denen verständigen! Allein schaffen wir das nämlich nicht wie es im Moment aussieht.

Klar kanns auch sein dass der WWF nein zu Reduktionsabschüssen sagt weil sie Angst vor dem Verlust von Spendengeldern haben (und weil sie sofort checken dass das nicht die Lösung sein kann). Aber gegen das Einzäunen von Fischteichen haben sie sicher nix einzuwenden, und würden sich in der Sache auch stark machen denk ich mal. Und deren Wort hat besonders auf europäischer Ebene jedenfalls mehr Gewicht als unseres :?

Einen Versuch wärs wert!
Zuletzt geändert von korsikaphil am 03.03.2017, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
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