Futtermittel

Erhaltung unserer Natur und Tierwelt
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Polsi
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Re: Futtermittel

Beitrag von Polsi » 26.11.2016, 16:07

Oze147 hat geschrieben:Ich hab jetzt nochmal über das Thema nachgedacht bzw. die verschiedenen Posts gelesen und möchte noch eine andere Theorie in die Runde werfen:

Gehen wir mal davon aus, dass beide Parteien in ihren Grundpunkten recht haben, also dass einerseits Fische ihren Geschmack verändern und andererseits in den Boilies nix drinnen ist, was geschmacksverändernd oder schädlich wirken kann.

Kann es sein, dass die Fische beim Fressen indirekt etwas aufnehmen, was sich in der Fleischqualität niederschlägt? Also das sie dadurch vermehrt Schlammpartikel oder andre Teilchen mit aufsaugen?

Wär zumindest ein Erklärungsversuch, der allen Parteien auf die ein oder andere Weise recht gibt...und wir könnten wieder normal miteinander reden.
Nein, davon bin ich nicht überzeugt. Wenn Karpfen z.B. Zückmückenlarvenfelder plündern, stecken sie oft bis über die Kiemen im Schlamm. Der Karpfen hat die Fähigkeit, ganz genau auszufiltern, was fressbar ist und was nicht.

Wenn Karpfen beispielsweise auf kiesigen Untergründen fressen und dort wurde mit kleinen Pellets oder Hanf gefüttert, saugen Sie alles in die Maulhöhle, Kies, Sand, Futter. Geschluckt und verwertet wird allerdings nur das Futter.
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Re: Futtermittel

Beitrag von Polsi » 26.11.2016, 16:12

fuschlsee0 hat geschrieben:
Polsi hat geschrieben:[Da rückst du dir jetzt aber gerade was zurecht. In deinen ersten Posts stand nichts von Vermutungen, sondern du hast deine Beobachtungen als Fakten hingestellt und Karpfenangler als die zweifelsfrei Schuldigen. "Seit gefüttert wird, schmecken die Karpfen nicht mehr."
.

Polsi, Du musst versuchen, wissenschaftliche Kategorien, wie Zusammenhang, Kausalität, Gültigkeit, usw. zu berücksichtigen, dann wirst Du bemerken, dass Du Dinge zurechtrückst. Und zwar bezeichnenderweise genau dann, wenn Du Dich irgendwie angegriffen fühlst. Dann stellst Du geschilderte Erfahrungen als Erklärungen hin. Das sind 2 Paar Schuhe!
Ich habe tatsächlich geschrieben, dass die Karpfen im Fuschlsee nicht mehr schmecken und zwar seit dem das intensives Füttern begonnen hat. So weit der Zusammenhang, der von mir und etlichen anderen, die alle seit über 15 Jahren am See fischen, festgestellt wurde. Es ist weder der Zusammenhang wissenschaftlich haltbar, weil die Stichprobe denkbar klein ist, und schon gar nicht habe ich einen kausalen Zusammenhang diagnostiziert.

Auch der Umstand, dass mir andere Erklärungsmöglichkeiten dafür gänzlich fehlen, bildet keine gültige Kausalität. Es ist eine Vermutung. Nicht mehr.

Ich bin (leider) nicht in der Lage, der Sache auf den Grund zu gehen. Vl. können ja Leute, die sich mit den Inhaltsstoffen von Boilies und den Auswirkungen dieser Substanzen auskennen, da Licht hineinbringen. Kann ich mir nur halt schwer vorstellen. Versuchsreihen vielleicht? Im einen Bescken Karpfen, die mit Biomastfutter gefüttert werden, die auf möglichst gute Fleischqualität getrimmt sind. Und im anderen welche, die mit "snacks", die sie besonders gerne mögen und sie bei Appetit hält, gefüttert werden.

Ich esse prinzipiell keine Geschmacksverstärker, keine Konservierungsmittel, keine Farbstoffe und wenig Zucker. Ich wette ich schmeck besser als der Durchschnittsösterreicher :lol:

Die Diskussion geht nun ganz in diese Richtung der Inhaltsstoffe. Meine Kritik am Füttern geht aber noch weiter. Die Veränderungen am Gewässer und Fisch, die mit intensivem Füttern einhergehen können (!), finde ich prinzipiell bedenklich!
Zusammenfassung in einem Satz: Euch schmecken die Karpfen nicht mehr und mangelns einer anderen Erklärung, vermutet ihr, dass die Karpfenangler schuld sind.
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Re: Futtermittel

Beitrag von Oze147 » 26.11.2016, 16:50

Polsi hat geschrieben:
Nein, davon bin ich nicht überzeugt. Wenn Karpfen z.B. Zückmückenlarvenfelder plündern, stecken sie oft bis über die Kiemen im Schlamm. Der Karpfen hat die Fähigkeit, ganz genau auszufiltern, was fressbar ist und was nicht.

Wenn Karpfen beispielsweise auf kiesigen Untergründen fressen und dort wurde mit kleinen Pellets oder Hanf gefüttert, saugen Sie alles in die Maulhöhle, Kies, Sand, Futter. Geschluckt und verwertet wird allerdings nur das Futter.
Hmmm...wobei ich selber schon die Erfahrung gemacht habe, dass Fische aus gewissen Gewässern moorig schmecken können. Ich hab das immer darauf zurückgeführt, dass die Fische dort, so wie du sagst, vermehrt den Schlamm nach Fressen durchwühlen...oder hat das deiner Meinung/ Erfahrung nach mit anderen Faktoren (vielleicht Wasserqualität) zu tun?

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Re: Futtermittel

Beitrag von fuschlsee0 » 26.11.2016, 17:00

@polsis letzten Eintrag:

Echt?
Das ist alles was Du darin lesen konntest?

Da zahlt sich das lesen ja gar nicht mehr aus, wenn man so verkürzt wahrnimmt.
Und das Schreiben zahlt sich für mich dann auch nicht mehr aus, wenn das Gegenüber mit aller Macht nichts verstehen will. Das wars Polsi. Ich mach mir nicht mehr die Mühe, Dir was erzählen oder erklären zu wollen.

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Re: Futtermittel

Beitrag von Polsi » 26.11.2016, 17:03

Oze147 hat geschrieben:
Polsi hat geschrieben:
Nein, davon bin ich nicht überzeugt. Wenn Karpfen z.B. Zückmückenlarvenfelder plündern, stecken sie oft bis über die Kiemen im Schlamm. Der Karpfen hat die Fähigkeit, ganz genau auszufiltern, was fressbar ist und was nicht.

Wenn Karpfen beispielsweise auf kiesigen Untergründen fressen und dort wurde mit kleinen Pellets oder Hanf gefüttert, saugen Sie alles in die Maulhöhle, Kies, Sand, Futter. Geschluckt und verwertet wird allerdings nur das Futter.
Hmmm...wobei ich selber schon die Erfahrung gemacht habe, dass Fische aus gewissen Gewässern moorig schmecken können. Ich hab das immer darauf zurückgeführt, dass die Fische dort, so wie du sagst, vermehrt den Schlamm nach Fressen durchwühlen...oder hat das deiner Meinung/ Erfahrung nach mit anderen Faktoren (vielleicht Wasserqualität) zu tun?
Ja, diese Erfahrung habe ich auch gemacht, allerdings schmeckten dann ALLE Fischarten aus dem jeweiligen Gewässer moorig, auch z.B. Zander. Woran das genau liegt, kann ich leider nicht sagen.
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Re: Futtermittel

Beitrag von Polsi » 26.11.2016, 17:09

fuschlsee0 hat geschrieben:@polsis letzten Eintrag:

Echt?
Das ist alles was Du darin lesen konntest?

Da zahlt sich das lesen ja gar nicht mehr aus, wenn man so verkürzt wahrnimmt.
Und das Schreiben zahlt sich für mich dann auch nicht mehr aus, wenn das Gegenüber mit aller Macht nichts verstehen will. Das wars Polsi. Ich mach mir nicht mehr die Mühe, Dir was erzählen oder erklären zu wollen.
Ja, ist gut, damit habe ich kein Problem. Es ist ja schließlich nicht so, als hätte ich mich bisher nach deinen in Worte gefassten Weisheiten verzehrt. Oder - verkürzt - es wird mir nicht abgehen . 8)
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Re: Futtermittel

Beitrag von Sixpack » 26.11.2016, 17:48

Endlich wieder mal ein richtiger Winterthread! :lol: :wink:
Im Ernst -lasst mal die Kirche ein wenig im Dorf -oder glaubt hier jemand ernsthaft, dass durch Diskussionen auf dem Level jemand seine Ansichten ändert?
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Re: Futtermittel

Beitrag von doubleH » 28.11.2016, 11:34

thomasfischt hat geschrieben:Kann mal ein boilie Fischer die Zusammensetzung einer "klassischen" gekauften Kugel, sofern es die gibt, beschreiben?
Wieviel Kohlehydrate, Eiweiß usw ist da enthalten? Und woher kommt der Bestandteil?
Hallo Thomas,

Wie versprochen ein paar Zeilen zu deiner Frage:

Es gibt unterschiedliche Arten von Boilies in Hinblick auf ihre jeweilige Mixzusammensetzungen; ich teile sie mal
grob in 3 Gruppen:

- HNV Boilies (High Nutritional Value)
- Milchproteinboilies
- Kohlehydratboilies

Wie Polsi schon geschrieben hat, basiert ein Boiliemix aus einem Grundgerüst aus pflanzlichen Mehlen (z.B. Maismehl, Weizengrieß,
Sojamehl, Reismehl, usw...), der dann mit entsprechenden Mehlen/Saaten vervollständigt wird.

Ein richtiger HNV Boilie weist ähnliche Werte wie die in der Karpfenaufzucht verwendeten Pellets auf, d.h. einen Proteinwert von
mind. 40%, und eine Fettanteil von 10-15%.
Milchproteinboilies weisen ebenfalls einen hohen Proteinwert auf, dafür aber einen relativ niedrigen Fettanteil von ca. 5%.
Kohlehydratboilies haben einen relativ niedrigen Proteinanteil mit einem niedrigen bis mittleren Fettanteil, dafür aber
einen hohen Kohlehydratanteil.


HNV Boilies sind für mich klassische Hakenköder, füttern würde ich diese Kugeln aber nicht (schon gar nicht langfristig), da sie
ordentliche Kalorienbomben sind. Milchproteinboilies sind besonders bei niedrigen Wassertemperaturen zu empfehlen, da sie
einen sehr niedrigen Fettanteil aufweisen.

Als Futterkugeln setze ich auf Boilies mit moderaten Protein- (ca. 30%) und Fettanteilen (ca. 5%), wobei ich relativ wenig
füttere. Weniger ist mehr, vor allem wenn man das Gewässer nicht kennt.


Den Sinn von reinen Kohlehydratboilies verstehe ich bis heute nicht! Karpfen können Kohlehydrate zwar zu einem hohen Grad
verdauen, sind aber nicht auf die energetische Verwertung von Kohlehydraten "konzipiert", d.h. bei hauptsächlicher Fütterung mit
Kohlehydraten sind u.a. schwerwiegende Organschäden wahrscheinlich. Wenn dann hier noch einer schreibt, er bevorzuge Karpfen,
die hauptsächlich mit Mais gefüttert wurden, dann wäre interessant zu wissen, aus welchem Habitat diese Karpfen
entnommen wurden, denn ohne entsprechend vorhandener Naturnahrung würde diese Fische bald das Zeitliche segnen.
Mal abgesehen davon soll vor allem Mais den Geschmack von Karpfenfleisch negativ beeinflussen aber Geschmäcker sind
zum Glück unterschiedlich. :wink:

Was mir in diesem ganzen Beitrag aufgefallen ist, dass viele über Boilies - überspitzt formuliert - nur wissen, dass die
Dinger rund sind, aus der Ferne aber offenbar erkennen, welch Teufelswerk dahinter steckt. Ich gebe jedem recht, der
den teilweisen Einsatz von künstlichen Farben oder ölhaltigen Geschmacksverstärker kritisiert, aber eine entsprechend
verantwortungsvoll aufgebaute Kugel ist alles andere als schädlich für den Fisch, vor allem wenn sie in den richtigen
Mengen eingesetzt wird.

Für alle die es interessiert; ich werde in diesem Winter eine mehrteilige Serie rund um das Thema "Boilie" hier im
Forum veröffentlichen. :)

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Re: Futtermittel

Beitrag von makirsch » 28.11.2016, 11:50

Helmut :danke:

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Re: Futtermittel

Beitrag von fuschlsee0 » 28.11.2016, 15:54

Danke doubleH für diese interessante Aufklärung.
Ich möchte jetzt aber trotzdem noch einmal darauf hinweisen, dass diese Übersicht noch nichts darüber aussagt, was denn NOCH alles in Boilies drinnen ist oder sein könnte. Von Aromastoffen, über Farbstoffe, Konservierungsmittel, bis hin zu Buttersäure http://www.internetchemie.info/chemiewi ... s%C3%A4ure
Man muss ja nur mal riechen, wie es in Angelgeschäften riecht.

Und in weiterer Folge - und das ist es, worum es mir eigentlich geht - bin ich der Meinung, dass die Mengen Anfutter, die oft eingebracht werden, Auswirkungen auf die Umwelt, das Wasser und Fische haben werden.

Das man verantwortungsvoll Boilies herstellen KANN und verantwortungsvoll mit diesen Boilies fischen und füttern KANN, davon bin ich überzeugt. Dass viele der Karpfenfischer, die man an den Seen erlebt NICHT verantwortungsvoll sind und weder die Tackleindustrie oder die Bewirtschafter oder der Gesetzgeber dies fördern oder fordern, ist leider eine Tatsache.
Mir graust jedenfalls, wen ich die Konsorten sehe, die mit Bierpaletten, umpf-umpf-umpf-Radio und Monsterequipement die Kübel im See entleeren. Allein die Berge an Bierdosen, Grillfleischvaccuum, usw., das man um den See findet, sagen mir, dass es denen scheissegal ist, was sich in den Boilies befindet und wie viel zu viel ist.

Dass nun auch das Kärntener Seeninstitut das Anfüttern mit Boilies offiziell als gefährlich erachtet, stützt meine subjektive Einschätzung und begrüße ich sehr.

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Re: Futtermittel

Beitrag von doubleH » 28.11.2016, 16:37

Hallo Fuschlsee,

Man muss immer unterscheiden, ob es sich um chemische oder um natürliche Additive handelt, nur ist das bei gekauften
Kugeln sehr schwierig, keine Frage. Als verantwortungsvoller Angler kann ich aber auch hier eine Grobvorselektion vornehmen;
alle Kugeln mit unnatürlichen Farben gleich mal NICHT kaufen, bzw. an einer Probe riechen: wenn diese unnatürlich stark
riecht, ebenfalls Finger weg davon.
Ich rolle meine Kugeln selber und weiß daher ganz genau, was drinnen ist und in Kugeln, die auch als Futter verwendet werden,
kommt bei mir nichts chemisches rein. Weiters lege ich dabei größten Wert auf einen vernünftigen Nährstoffaufbau.
Im Umkehrschluß darf jetzt aber auch nicht pauschal angenommen werden, dass alle käuflichen Boilies schädliche Substanzen
enthalten.

Flavour oder andere Aromazusätze sehe ich kritisch, da die Einzelzutaten für Boiliemixe selber schon mehr als genügend Eigengeruch
aufbieten und Karpfen einen bis zu 500-800 mal stärkeren Geschmacksinn haben als Menschen. Der Flavour fängt in
erster Linie den Angler und bringt nichts, wenn eine Kugel am Haar hängt, die keine Diffusion besitzt.
Aber auch hier gilt, daß Aromazusätze oder Flavour nicht gleich schädlich sind, da es sie auch in natürlicher Form gibt
und solche natürlichen Stoffe auch industriell eingesetzt werden.

Meine Kurzzusammenfassung war grundsätzlich nur die Antwort auf die Frage von Thomas.


Erlaube mir folgende Frage:
Wie sieht es mit Anfütterbeschränkungen am Fuschlsee aus? Gibts da keine oder werden diese nicht sanktioniert?
Hast du diesbezüglich schon was unternommen; ist ja unübersehbar, wie sehr dich dieses Thema beschäftigt.


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Re: Futtermittel

Beitrag von Polsi » 29.11.2016, 10:03

doubleH hat geschrieben:
Den Sinn von reinen Kohlehydratboilies verstehe ich bis heute nicht! Karpfen können Kohlehydrate zwar zu einem hohen Grad
verdauen, sind aber nicht auf die energetische Verwertung von Kohlehydraten "konzipiert", d.h. bei hauptsächlicher Fütterung mit
Kohlehydraten sind u.a. schwerwiegende Organschäden wahrscheinlich. Wenn dann hier noch einer schreibt, er bevorzuge Karpfen,
die hauptsächlich mit Mais gefüttert wurden, dann wäre interessant zu wissen, aus welchem Habitat diese Karpfen
entnommen wurden, denn ohne entsprechend vorhandener Naturnahrung würde diese Fische bald das Zeitliche segnen.
Mal abgesehen davon soll vor allem Mais den Geschmack von Karpfenfleisch negativ beeinflussen aber Geschmäcker sind
zum Glück unterschiedlich. :wink:
Dazu gibt es mehrere Theorien. Das eine Lager ist der Meinung, dass die Eier, die für den Boilie verwendet werden, schon Eiweiß genug sind und es keine zusätzlichen proteinreichen Mehle braucht.
Ein anderes sagt (quasi) Proteine brauchen Karpfen zum Wachsen, Kohlenhydrate zum Speichern von Energie. Ergo müssten also besonders die großen Karpfen, die ja nicht mehr wachsen müssen, vor allem auf Kohlenhydratkugeln stehen. Wenn du aber sagst, dass sie die Kohlenhydrate eh nicht verwerten können, ist das natürlich Blödsinn.

Aber wenn Karpfen die Kohlenhydrate nicht richtig verwerten können, wieso fressen sie dann so gerne Mais in rauen Mengen, der ja fast nur aus KH besteht?
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Re: Futtermittel

Beitrag von doubleH » 29.11.2016, 11:38

Polsi hat geschrieben: Dazu gibt es mehrere Theorien. Das eine Lager ist der Meinung, dass die Eier, die für den Boilie verwendet werden, schon Eiweiß genug sind und es keine zusätzlichen proteinreichen Mehle braucht.
Ein anderes sagt (quasi) Proteine brauchen Karpfen zum Wachsen, Kohlenhydrate zum Speichern von Energie. Ergo müssten also besonders die großen Karpfen, die ja nicht mehr wachsen müssen, vor allem auf Kohlenhydratkugeln stehen. Wenn du aber sagst, dass sie die Kohlenhydrate eh nicht verwerten können, ist das natürlich Blödsinn.

Aber wenn Karpfen die Kohlenhydrate nicht richtig verwerten können, wieso fressen sie dann so gerne Mais in rauen Mengen, der ja fast nur aus KH besteht?

Servus Polsi,

Das durch die Eier in Boilies hineingebrachte Eiweiß und Fett würde nie für einen HNV-Boilie reichen; bestenfalls
für einen Crap Bait (Kohlehydratboilie) - ohne tierische Mehle führt da IMHO kein Weg dorthin.

Große Karpfen brauchen entsprechend große Mengen an Energie; wenn man ihnen ergo weniger Proteine und Fett,
dafür aber verstärkt Kohlehydrate zuführt, könnten sie niemals den Status Quo erhalten, sondern Muskelmasse
verlieren. Ist bei uns Menschen auch nicht anders.
Kohlehydrate können sie verwerten, allerdings nicht in der Vollständigkeit wie Proteine oder Fette.


Warum sie sich auch Mais stürzen?
Hehe, ich kann Chips auch nicht widerstehen wohl wissend, dass das Zeug nicht gerade den Sixpack fördert :lol:

Nimm dir als Beispiel Hartmais her; der wird unter Umständen 4-5x gefressen, bevor er verwertet werden kann
(Durchlaufzeit durch den Darm ca. 5-6 Stunden was ich so im Kopf habe). Geringer Nährwert (somit mehr Menge erforderlich), ein zu gewissen Jahreszeiten sehr hoher Energiebedarf, Futterneid, usw...und kennen tun ihn die Karpfen auch, da er quasi überall eingebracht wird.
Nur ein paar Gründe, warum die Jungs auf das Zeug abfahren.

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Re: Futtermittel

Beitrag von OHKW » 29.11.2016, 12:17

Ich wär mit der Einstellung natürlich = ungefährlich vorsichtig. Zudem schreib ich persönlich lieber synthetisch, als chemisch. Alles ist Chemie ;)
Aber zurück zum Thema narürlich --> stammt aus der Natur. Die chinesische Medizin beinhaltet einen Haufen vermeintlicher Heilpflanzen die in der Praxis z.B. alles andere als heilsam sind, bzw. sogar stark krebserregend sein können.
Tollkirschen sind natürlich, sollte man aber wohl auch nicht unbedingt als Anfutter verwenden. Salz ist natürlich, kann aber schnell zum Problem werden.
Weizenmehl ist natürlich, kann aber bei Menschen die Gluten nicht oder schlecht verdauen können fürchterliche gesundheitliche Schäden Probleme verursachen (siehe Zöliakie) . Können Fische Gluten verdauen? Können Karpfen Laktose verdauen? Vermutlich ja, denn sonst hätte man da eh schon wild viel Schaden angerichtet.
Worauf ich hinaus will ist, dass man von vornherein pauschal sagen ob etwas bedenkenlos gefüttert werden kann nur weil es "natürlich" ist. Aber zumindest "abbaubar" ist schon mal gut ;) Man weiß j anie ob nicht wer auf die Idee kommt mit Kunstmais anzufüttern :mrgreen:
Mann muss es sich selbst nicht unnötig schwer machen wenn man es genauso gut anderen unnötig schwer machen kann.

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Re: Futtermittel

Beitrag von Polsi » 29.11.2016, 12:21

OHKW, ganz recht. Hinzu kommen sämtliche Pestizide, Funghizide etc., mit denen "natürliches" Futter wie Mais behandelt wird und das wir schließlich auch selbst zu uns nehmen.


@DoubleH: Mais wäre also ein "Crap Bait" per excellence. Kaum verwertbar, geringer Nährwert etc. Und trotzdem fliegen sie nur so drauf. Warum also überhaupt HNV-Baits verwenden?

Hast du ähnliche Erkenntnisse zu Verdauung etc. auch zum Thema Tigernüsse?
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