Köderfisch sehr tief geschluckt
- m.grafl88
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Köderfisch sehr tief geschluckt
Hallo Leute.
Da ich nun nach einigen erfolgen beim Raubfischangeln schon damit konfrontiert war,
würde ich gerne mal die allgemeine Meinung zu dem Thema hören.
Hatte jetzt schon 2x das Problem, dass der Köder sehr schnell und Tief vom Fisch geschluckt wurde.
Ich versuche eigentlich immer wirklich schnellstmöglich den Anhieb zu setzen um so etwas zu vermeiden, aber klappt leider nicht immer...
Letztens erst bei einem ich schätze mal ca. 45cm Wels der einen Köderfisch komplett verschlungen hatte, der um einiges größer als sein Maul war
Ich konnte zwar mit großer Mühe und hohem Zeitaufwand die Haken aus dem Schlund bekommen und den Fisch wenig (zumindest optisch) verletzten, jedoch frage ich mich ob es nicht vernünftiger ist in so einer Situation den Fisch einfach zu erlösen und als fetzen zurück ins Wasser zu geben.
Bei einem maßigen Fisch, wär es klar für mich in so ner Situation ihn sofort anzueignen, aber jetzt zur eigentlichen Frage:
Wie handhabt ihr es, wenn ein untermaßiger Fisch den Köder wirklich tief geschluckt hat?
Lg, Manuel
Da ich nun nach einigen erfolgen beim Raubfischangeln schon damit konfrontiert war,
würde ich gerne mal die allgemeine Meinung zu dem Thema hören.
Hatte jetzt schon 2x das Problem, dass der Köder sehr schnell und Tief vom Fisch geschluckt wurde.
Ich versuche eigentlich immer wirklich schnellstmöglich den Anhieb zu setzen um so etwas zu vermeiden, aber klappt leider nicht immer...
Letztens erst bei einem ich schätze mal ca. 45cm Wels der einen Köderfisch komplett verschlungen hatte, der um einiges größer als sein Maul war
Ich konnte zwar mit großer Mühe und hohem Zeitaufwand die Haken aus dem Schlund bekommen und den Fisch wenig (zumindest optisch) verletzten, jedoch frage ich mich ob es nicht vernünftiger ist in so einer Situation den Fisch einfach zu erlösen und als fetzen zurück ins Wasser zu geben.
Bei einem maßigen Fisch, wär es klar für mich in so ner Situation ihn sofort anzueignen, aber jetzt zur eigentlichen Frage:
Wie handhabt ihr es, wenn ein untermaßiger Fisch den Köder wirklich tief geschluckt hat?
Lg, Manuel
- korsikaphil
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Re: Köderfisch sehr tief geschluckt
Ich handhabe es nach Möglichkeit und Sinnhaftigkeit so, dass ich Wackelkandidaten zur Beobachtung im Setzkescher hältere. Dann wird entschieden.
Im Sommer an einem stehenden Gewässer, noch dazu bei den Temperaturen, hilft dir das aber nicht weiter. Da ist das Zurücksetzen sowieso kritisch zumal die meisten Raubfische sehr empfindlich sind. Beim Waller weiß ichs nicht genau, denke aber dass auch der nicht so robust wie ein Karpfen ist. Nur die Aale sind hart im Nehmen.
Was man im Sommer machen könnte: Eine Mörtelwanne und eine Sauerstoffpumpe mitnehmen, und den Fisch da drin beobachten und zu Kräften kommen lassen. Müsste seine Chancen etwas erhöhen. Oder halt auf ein (möglichst kühles) Fließgewässer ausweichen.
Ich hab auch schon den Rat gehört, tief sitzende Haken gar nicht zu bearbeiten sondern kurz abzuknipsen. Der Fisch würde das angeblich besser überstehen als eine langwierige Operation. Ob da was dran ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Im Sommer an einem stehenden Gewässer, noch dazu bei den Temperaturen, hilft dir das aber nicht weiter. Da ist das Zurücksetzen sowieso kritisch zumal die meisten Raubfische sehr empfindlich sind. Beim Waller weiß ichs nicht genau, denke aber dass auch der nicht so robust wie ein Karpfen ist. Nur die Aale sind hart im Nehmen.
Was man im Sommer machen könnte: Eine Mörtelwanne und eine Sauerstoffpumpe mitnehmen, und den Fisch da drin beobachten und zu Kräften kommen lassen. Müsste seine Chancen etwas erhöhen. Oder halt auf ein (möglichst kühles) Fließgewässer ausweichen.
Ich hab auch schon den Rat gehört, tief sitzende Haken gar nicht zu bearbeiten sondern kurz abzuknipsen. Der Fisch würde das angeblich besser überstehen als eine langwierige Operation. Ob da was dran ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
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- m.grafl88
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Re: Köderfisch sehr tief geschluckt
Ja , das hab ich auch schon mehrmals gelesen.Ich hab auch schon den Rat gehört, tief sitzende Haken gar nicht zu bearbeiten sondern kurz abzuknipsen. Der Fisch würde das angeblich besser überstehen als eine langwierige Operation. Ob da was dran ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Kann mir aber nicht wirklich vorstellen, dass einem Fisch ein 1/0 Haken oder größer (verwende je nach Köderfischgröße bis zu 3/0 Haken) im Magen wirklich viel Überlebenschancen gibt. Das die sich schnell auflösen wie einige sagen glaub ich auch nicht wirklich, da Raubfischhaken zusätzlich auch noch sehr Dickdrahtig sind...
Das mit dem Setztkescher und den Fisch beobachten ist aber jedenfalls ne Hilfreiche Idee, danke für den Tipp.
Ne Wanne mit Sauerstoffpumpe ist sicher auch ne nette Idee, aber dann doch vom Aufwand und Transport um einiges Aufwändiger.
Lg, Manuel
- korsikaphil
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Re: Köderfisch sehr tief geschluckt
Ich hab dbzgl. auch meine Zweifel. „Rostfreie" Haken lösen sich schon mal gar nicht auf. Wenn überhaupt, dann müsste man schnell korrodierende Haken nehmen und selbst dann: Der Haken sitzt ja nicht im Magensack, wo er in Kontakt mit der Magensäure käme, sondern weiter vorne. Kann mir daher absolut nicht vorstellen, wie sich der Haken in absehbarer Zeit auflösen sollte.m.grafl88 hat geschrieben:Kann mir aber nicht wirklich vorstellen, dass einem Fisch ein 1/0 Haken oder größer (verwende je nach Köderfischgröße bis zu 3/0 Haken) im Magen wirklich viel Überlebenschancen gibt. Das die sich schnell auflösen wie einige sagen glaub ich auch nicht wirklich, da Raubfischhaken zusätzlich auch noch sehr Dickdrahtig sind
Denke, das Auflösen des Hakens ist eher so eine althergebrachte Mär, die mitunter auch von „Profis" nachgeplappert und am Leben erhalten wird (Thomas Kalweit zb). Was anderes ist die Frage, ob der Fisch die abgeknipste Hakenspitze irgendwie abkapseln und damit unschädlich machen oder gar abstoßen kann. Aale können das angeblich....
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- Oze147
- Huchen
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Re: Köderfisch sehr tief geschluckt
Das ist ein sehr kniffliges Problem...
Zuallererst, das "Auflösen" des Hakens ist eine Mähr. Allerdings stimmt es, dass die meisten tief gehakte Fische Angelhaken wieder loswerden können bzw. abstoßen, rauswürgen oder verdauen. Dazu gibt es auch Studien an Aalen oder Forellen, in Extremfällen ist der Haken sogar schon in zwei Stunden wieder draußen.
Das Problem bei der Sache ist, dass ein gewisser Prozentsatz der Fische, bei dieser Vorgehensweise trotzdem sterben, da sie den Haken zwar irgendwie loswerden, aber sich während dieser Prozedur weiter selbst verletzen. Soweit ich mich erinnern kann schwankt der Wert da irgendwo zwischen 30% und bis zu 50% an Fischen die noch Tage später eingehen.
Es kommt dabei auch immer darauf an wie, wo und mit welchem Haken der Fisch gehakt ist, wie groß der Fisch ist, wie der Drill verlaufen ist usw.
Ich denke, dass das Wichtigste, was man als Angler tun kann ist, dass man das richtige Lösewerkzeug immer sofort parat hat. Wenn ich erst im Rucksack nach meiner Aterienklemme oder dem Bolzenschneider suchen muss, dann hab ich schon was falsch gemacht und verliere wertvolle Sekunden.
Hab hier übrigens noch die Studie über die Aale gefunden. Die Studie zu den Forellen finde ich leider nicht mehr.
https://www.sciencedirect.com/science/a ... 0716301513
Zuallererst, das "Auflösen" des Hakens ist eine Mähr. Allerdings stimmt es, dass die meisten tief gehakte Fische Angelhaken wieder loswerden können bzw. abstoßen, rauswürgen oder verdauen. Dazu gibt es auch Studien an Aalen oder Forellen, in Extremfällen ist der Haken sogar schon in zwei Stunden wieder draußen.
Das Problem bei der Sache ist, dass ein gewisser Prozentsatz der Fische, bei dieser Vorgehensweise trotzdem sterben, da sie den Haken zwar irgendwie loswerden, aber sich während dieser Prozedur weiter selbst verletzen. Soweit ich mich erinnern kann schwankt der Wert da irgendwo zwischen 30% und bis zu 50% an Fischen die noch Tage später eingehen.
Es kommt dabei auch immer darauf an wie, wo und mit welchem Haken der Fisch gehakt ist, wie groß der Fisch ist, wie der Drill verlaufen ist usw.
Ich denke, dass das Wichtigste, was man als Angler tun kann ist, dass man das richtige Lösewerkzeug immer sofort parat hat. Wenn ich erst im Rucksack nach meiner Aterienklemme oder dem Bolzenschneider suchen muss, dann hab ich schon was falsch gemacht und verliere wertvolle Sekunden.
Hab hier übrigens noch die Studie über die Aale gefunden. Die Studie zu den Forellen finde ich leider nicht mehr.
https://www.sciencedirect.com/science/a ... 0716301513
- OHKW
- Huchen
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Re: Köderfisch sehr tief geschluckt
Wenn viel untermaßiges Kleinzeug vorkommt, kann man sich die Köderfischangler mehr oder weniger sparen. Verangelquote ist speziell bei kleinen Zandern im Sommer fast 100% wenn der Haken nicht ganz vorne im Maul sitzt.
Mann muss es sich selbst nicht unnötig schwer machen wenn man es genauso gut anderen unnötig schwer machen kann.
- Anonymer Thomas
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Re: Köderfisch sehr tief geschluckt
Wenn du auf Wels angelst, kannst du einen sogenannten Circle Hook probieren.
Die sind dazu designed immer im Maulwinkel hängen zu bleiben.
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Er hat sich gestreubt und gewehrt, aber schliesslich hatte ich ihn doch am Haken. Das war vielleicht ein Teufelswurm! Ich hätte schwören können dass ich damit was fange --- Hal aus Malcolm mittendrin ---
- Polsi
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Re: Köderfisch sehr tief geschluckt
Ich hab damals beim Zanderangeln auch immer die Setzkeschermethode gewählt. Da sieht man relativ schnell, wie es dem Fisch geht. Wenn der Haken wirklich geschluckt war, hab ich Zander immer abgeschlagen. Hechte habe ich schon mit mehreren Haken im Schlund gefangen, die sind anscheinend viel robuster.
http://fishing-addict.blogspot.com
Karpfenangeln jenseits von Style und Trend.
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