"2 Jahre danach" Pächter eines kleinen Baches (kl. Bericht)

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Re: "2 Jahre danach" Pächter eines kleinen Baches (kl. Beric

Beitrag von *Chorche* » 22.12.2016, 15:49

Und wie erklärst du dir dann, dass es früher Millionen Jahre lang genug Fische UND Otter gab?

Zum Thema Kulturlandschaft: da stellt sich jetzt die Frage - was ist schützenswerter - Fische oder Otter?

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Re: "2 Jahre danach" Pächter eines kleinen Baches (kl. Beric

Beitrag von Polsi » 22.12.2016, 16:26

*Chorche* hat geschrieben:Und wie erklärst du dir dann, dass es früher Millionen Jahre lang genug Fische UND Otter gab?

Zum Thema Kulturlandschaft: da stellt sich jetzt die Frage - was ist schützenswerter - Fische oder Otter?
EXAKT diese Frage stellt sich! Wenn der Mensch möchte, dass in unserer, durch Menschenhand geschaffenen Kulturlandschaft BEIDES vorkommt, wird er um ein Management einfach nicht herumkommen.

Es kann nicht sein, dass einseits Bemühungen durchgeführt werden, um autochtone Bachforellenbestände zu erhalten und im nächsten Jahr der Bach einfach leer ist.
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Re: "2 Jahre danach" Pächter eines kleinen Baches (kl. Beric

Beitrag von korsikaphil » 22.12.2016, 16:33

*Chorche* hat geschrieben:Zum Thema Kulturlandschaft: da stellt sich jetzt die Frage - was ist schützenswerter - Fische oder Otter?
Kommt drauf an wen man fragt. Ich tendier mittlerweile zu den Fischen (vor allem wenns meine sind). Otter sind ja niedlich und selten und streng geschützt usw. aber sie sind einfach nochmal deutlich teurer in der Erhaltung als zB Wölfe. Die anderen zurückkehrenden Beutegreifer (Bär, Wolf, Luchs) sind auch attraktiv und helfen wenigstens gegen den Wildverbiss, der Otter dagegen bringt monetär ausgedrückt gar nix, sondern kostet nur Geld und Nerven. Ich muss ihn nicht unbedingt in meinem (imaginären) Bilderbuch-Forellenwasser haben. In Polsis Karpfenteich darf er aber natürlich bleiben solange er will :155:
Polsi hat geschrieben:Es kann nicht sein, dass einerseits Bemühungen durchgeführt werden, um autochtone Bachforellenbestände zu erhalten und im nächsten Jahr der Bach einfach leer ist.
Das ist allerdings echt ärgerlich, da beisst sich die Naturschutzkatze selber in den Schwanz.
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Re: "2 Jahre danach" Pächter eines kleinen Baches (kl. Beric

Beitrag von Polsi » 22.12.2016, 16:49

Man muss sich mal vor Augen halten, dass bei uns so gut wie alle Wildtiere in irgendeiner Art und Weise gemanaget bzw. reguliert werden. Ich verstehe nicht, warum das gerade für den Otter NICHT gelten sollte.
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Re: "2 Jahre danach" Pächter eines kleinen Baches (kl. Beric

Beitrag von korsikaphil » 22.12.2016, 17:20

Polsi hat geschrieben:Man muss sich mal vor Augen halten, dass bei uns so gut wie alle Wildtiere in irgendeiner Art und Weise gemanaget bzw. reguliert werden. Ich verstehe nicht, warum das gerade für den Otter NICHT gelten sollte.
Weil man sich beim Otter eingebildet hat dass man die Auswirkungen auf den Fischbestand eh kaum bemerken wird. Da spielt auch das Image eine Rolle: Beim Wolf schreien alle gleich nach Abschuss, beim niedlichen Otter dachte man sich wohl "Wem soll so ein niedliches Tierchen schon schaden"? Der rechtliche Rahmen spielt natürlich auch eine Rolle, der Handlungsspielraum ist da sehr beschränkt.
Mit der Klagewelle die da jetzt anrollt wird die Diskussion aber wohl neu entfacht werden, und dann gibts (hoffentlich) Nägel mit Köpfen.

Dass wir die Otter aber anscheinend nur über die Bejagung halbwegs in den Griff bekommen sollte uns jedoch zu denken geben. Ruhmesblatt ist das keins.
Zuletzt geändert von korsikaphil am 22.12.2016, 17:33, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: "2 Jahre danach" Pächter eines kleinen Baches (kl. Beric

Beitrag von 19ManueL91 » 22.12.2016, 17:28

*Chorche* hat geschrieben:Und wie erklärst du dir dann, dass es früher Millionen Jahre lang genug Fische UND Otter gab?

Zum Thema Kulturlandschaft: da stellt sich jetzt die Frage - was ist schützenswerter - Fische oder Otter?
Aus meiner persönlichen Sicht sind die Fische schützenswerter.
Dass ein paar Kormorane und Reiher zum Abschuss freigegeben wurden ist doch nicht die ultimative Lösung die alle Probleme beseitigt sondern eher eine populistische Maßnahme.
Meinen Hobbyteich mit Forellen und diversen anderen Fischarten hat der Otter leergeräumt.
War zwar ärgerlich, hab das Ding hald elektrisch eingezäunt.
Aber in dem Bach in dem ich als kleines Kind die Forellen gefüttert habe (Waren Bachforellen in allen Größen, kein Besatz da der kleine Bach auch ned befischt wurde) gibt es seit Ca. 8 Jahren keine einzige Forelle mehr dank des Fischotters.
Und dann kommen im Fernsehen noch Bilder wo der Fischotter am Rücken schwimmt und eine Muschel frisst.
Da sollten sie lieber diverse Teiche herzeigen wo ausgeweidete Karpfen liegen.

Was glaubst du was los wäre wenn sich Wölfe und Luchse großräumig ausbreiten und z.B. das Rehbock aufkommen drastisch reduzieren?
Glaubst du die Jäger würden das klatschend bejubeln und sich freuen dass sie für teures Geld Zeit in der Natur verbringen dürfen und kapitale Böcke hald Rarität sind?

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Re: "2 Jahre danach" Pächter eines kleinen Baches (kl. Beric

Beitrag von korsikaphil » 22.12.2016, 17:40

19ManueL91 hat geschrieben:Was glaubst du was los wäre wenn sich Wölfe und Luchse großräumig ausbreiten und z.B. das Rehbock aufkommen drastisch reduzieren? Glaubst du die Jäger würden das klatschend bejubeln und sich freuen dass sie für teures Geld Zeit in der Natur verbringen dürfen und kapitale Böcke hald Rarität sind?
Sorry für OT, aber eine Reduktion des "Rehwildaufkommens" wär aus (forst)wirtschaftlicher Sicht absolut erfreulich, und selbst die Trophäenqualität würde darunter nicht leiden, eher wäre das Gegenteil der Fall (mal ganz davon abgesehen dass dieses Trophäengehabe sowieso ein Anachronismus und wildbiologisch betrachtet Blödsinn ist). Der Vergleich zum Fischotter hinkt daher.
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Re: "2 Jahre danach" Pächter eines kleinen Baches (kl. Beric

Beitrag von Polsi » 22.12.2016, 17:48

korsikaphil hat geschrieben:
Polsi hat geschrieben: Mit der Klagewelle die da jetzt anrollt wird die Diskussion aber wohl neu entfacht werden, und dann gibts (hoffentlich) Nägel mit Köpfen.

Dass wir die Otter aber anscheinend nur über die Bejagung halbwegs in den Griff bekommen sollte uns jedoch zu denken geben. Ruhmesblatt ist das keins.
Das ist richtig! Die Bejagung der Otter ist aktuell zwra absolut notwendig, bekämpft aber nur die Symptome und nicht die Ursache, wie z.B. fehlender Lebensraum, zu Tode regulierte Fließgewässer etc. Wie gesagt, der derzeitige Lebensraum der Otter ist eben nicht die "unberührte" Natur, in der sich alles von selbst regelt, sondern ein Lebensraum, den der Mensch erschaffen hat. Mit anderen Worten ist die Bejagung nichts anderes als Schadensbegrenzung.
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Re: "2 Jahre danach" Pächter eines kleinen Baches (kl. Beric

Beitrag von Polsi » 22.12.2016, 17:50

korsikaphil hat geschrieben: Weil man sich beim Otter eingebildet hat dass man die Auswirkungen auf den Fischbestand eh kaum bemerken wird. Da spielt auch das Image eine Rolle: Beim Wolf schreien alle gleich nach Abschuss, beim niedlichen Otter dachte man sich wohl "Wem soll so ein niedliches Tierchen schon schaden"?
Ja, auch das stimmt. Ich denke, es können sich wirklich (noch) sehr wenige Leute vorstellen, was für einen Schaden ein paar Otter tatsächlich anrichten können. Viele scheinen zu glauben, der kommt an den Bach, holt sich ein paar Fische und lässt sie dann wieder in Ruhe. Gerade in so kleinen Bächen wie der von Hoppster ist der Otter mit einem Marder im Hühnerstall zu vergleichen.
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Re: "2 Jahre danach" Pächter eines kleinen Baches (kl. Beric

Beitrag von Gismo660 » 22.12.2016, 19:26

Hi an alle!
Otter oder Kormoran (Problem) kennen wir alle!
Wen soll man füttern den Otter oder die Fische??

@Hoppser7
Sei nich so schnell eingeschnappt wegen so was. Du wolltest Meinungen hören, und sie bekommen. Nimm es dir nicht so zu Herzen.

@Chorche
Ich verstehe deine Meinung. Es gab früher Otter und Kormorane und heute, usw... der Ausgleich war ja immer.

@all
Das Habe ich auch mal gesagt.
Dann aber sprach ich mit einem 65 jährigen Angler der 25 Jahre ein großes Revier (einen Teil der Isel in Osttirol) bewirtschafftete.
Er hatte mit erklärt es gibt so viele Punkte das der Fischbestand so drastisch zurück geht. Da ist der Angler noch an letzter stelle.

+Früher wurde der Otter oder Kormoran vielleicht einfach von nem befreundetem Jäger erschossen oder getötet wenn er störte, ohne das jemand gefragt wurde! Das interessierte früher wirklich niemanden!!!!

+Schwarzangler glaubte er auch nicht, denn da hat er gesagt gabs früher viel mehr!

+Aber ein sehr sehr großer Grund für Ihn ist das Futterangebot. Es ist für ihn einfaach nicht mehr vorhanden. Jetzt ist jedes Gewässer ausgewaschen und wird sogar ausgeputzt und gereinigt so das nur mehr wenig vorhanden ist. Keiner darf mehr was rein kippen ohne das er abgestraft wird! Früher lies man alles drinn und es wurde so manches in den Bach geleitet und reingeschmissen. Will jetzt nicht sagen das es ein Müllplatz war(und ich will auch nicht wissen was wirklich so alles rein kam). Es wurden halt so manche Essensreste reingekippt,.

Naja war für mich irgendwie nachvollziehbar.
Ich weis bei Tieren gehen DIe Meinungen schnell auseinader. Und ich finde Tiere auch super und setze mich für diese ein!
Nur für mich kommen Menschen (manche :wink: ) an erster Stelle und danach die Tiere sry nur meine Meinung (Jeder sollte eine Haben)

Mfg Gismo

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Beitrag von Polsi » 22.12.2016, 19:59

Ich kann Gismos Worten viel abgewinnen.
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Re: "2 Jahre danach" Pächter eines kleinen Baches (kl. Beric

Beitrag von 19ManueL91 » 22.12.2016, 20:26

korsikaphil hat geschrieben:
19ManueL91 hat geschrieben:Was glaubst du was los wäre wenn sich Wölfe und Luchse großräumig ausbreiten und z.B. das Rehbock aufkommen drastisch reduzieren? Glaubst du die Jäger würden das klatschend bejubeln und sich freuen dass sie für teures Geld Zeit in der Natur verbringen dürfen und kapitale Böcke hald Rarität sind?
Sorry für OT, aber eine Reduktion des "Rehwildaufkommens" wär aus (forst)wirtschaftlicher Sicht absolut erfreulich, und selbst die Trophäenqualität würde darunter nicht leiden, eher wäre das Gegenteil der Fall (mal ganz davon abgesehen dass dieses Trophäengehabe sowieso ein Anachronismus und wildbiologisch betrachtet Blödsinn ist). Der Vergleich zum Fischotter hinkt daher.
Ob Jäger im allgemeinen forstwirtschaftliche Interessen vertreten bezweifle ich.
Aber wenn das so ist wie du sagst dann sollte sich die Jägerschaft für eine (weitere) Auswilderung von Luchs und Wolf einsetzen - vorausgesetzt der Lebensraum ist dafür vorhanden, oder?
In den Medien und von bekannten Jägern kriegt man komplette Gegenteil mit.

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Re: "2 Jahre danach" Pächter eines kleinen Baches (kl. Beric

Beitrag von *Chorche* » 22.12.2016, 20:52

Also Berufsjäger (und davon kenn ich mehr als genug) sind absolut für Luchs und Wolf - denn denen geht das tägliche Schiessen der Unmengen Schwarz-, Rot- und Rehwild schon extrem auf die Nerven.

Dass viele Hobbyjäger einfach schiesswütige Deppen sind, ist denke ich auch jedem klar.

Genauso wie es auch unter uns Anglern einen gewissen Anteil an Stammtisch-Typen gibt, die dem Otter den Tod wünschen und von guten alten Zeiten schwärmen.

Gismo spricht einen wichtigen Punkt an: das Nahrungsaufkommen. Früher standen die größten Fische wo? Bei Kanalausläufen... die Gewässer waren extrem unnatürlich eutrophiert, und diese zu großen Mengen an Nährstoffen in Kombi mit der Ausrottung der Räuber führte in den letzten 200-300 Jahren zu unglaublichen Fischüberbeständen.

Jetzt, durch weniger Nährstoffe, werden die Gewässer langsam wieder "natürlicher". Deswegen in Anführungszeichen, weil der Mensch natürlich trotzdem einen Impact hat. Und jetzt stehen viele da und begreifen nicht, dass eigentlic relativ geringe Bestände durchaus natürlich sind.

Das Idealziel wäre wohl eine Gewässerwelt, wo alle Flüsse soweit wie möglich renaturiert sind, Besatz - wenn überhaupt - nur bei seltenen Fischarten mit kleinen Setzlingen stattfindet und Räuber wie Otter und Kormoran an einigen sensiblen Punkten (kleine Forellenbäche und natürlich Zuchten) bejagt und vergrämt werden. Dazu eine stark eingeschränkte Entnahme. Das wäre schön...

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Re: "2 Jahre danach" Pächter eines kleinen Baches (kl. Beric

Beitrag von Polsi » 23.12.2016, 09:22

*Chorche* hat geschrieben:
Gismo spricht einen wichtigen Punkt an: das Nahrungsaufkommen. Früher standen die größten Fische wo? Bei Kanalausläufen... die Gewässer waren extrem unnatürlich eutrophiert, und diese zu großen Mengen an Nährstoffen in Kombi mit der Ausrottung der Räuber führte in den letzten 200-300 Jahren zu unglaublichen Fischüberbeständen.
Das ist definitiv falsch. Es ist keinesfalls so, dass wir früher extrem viel Fisch hatten und jetzt "normale" Bestände.

Es gibt ganz genaue Definitionen davon, wann ein Fischbestand gut und wann er schlecht ist. Der fischökologische Zustand von Gewässern wird wissenschaftlich anhand des FIA (Fisch Index Austria) bewertet. Unsere Fischbestände sind also nicht etwas, das durchsubjektive Wahrnehmung definitiert wird.

Als jemand, der selbst Gewässer bewirtschaftet, müsstest du das eigentlich wissen.

Als Beispiel zur Anwendung des FIA kannst du dir mal diese Studie ansehen (Seite 67): http://www.kis.ktn.gv.at/163655_DE%2d%2 ... %5fvellach

Hier der ganze Leitfaden: http://www.baw.at/images/igf/download/1 ... aunsch.pdf
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Re: "2 Jahre danach" Pächter eines kleinen Baches (kl. Beric

Beitrag von OHKW » 23.12.2016, 10:14

Dem ganzen Gefasel von zu sauberen Gewässern kann ich auch nicht viel abgewinnen. Wenn man nach Alaska sieht, oder zu anderen menschenleeren Regionen, wo NIX künstlich eutrophiert ist, gibt's da auch super Fischbestände. Das gleiche gilt für historische Aufzeichnungen, und die gibt's teilweise von jetzt übers Mittelalter bis zur Bronzezeit. Saubere Gewässer und viel Fisch schließen sich also nicht aus.
Die Ursachen für den Futtermangel ist wohl eher in Gewässerverbau, und Umweltgiften (Spritzmittel, Düngemittel Streusalz) zu suchen sowie in einer komplett anderen Artenzusammensetzung die unter anderem eben auch auf die Überdüngung zurückzuführen ist, die vor nicht allzu langer Zeit überall gang und gäbe war. Wer ein bisserl liest, wird draufkommen, dass auch früher Unmengen an diversen Teichmuscheln in den Gewässern zu finden waren. Wo sind die hin? Weder Kormoran noch Otter noch Fischer sind da schuld am Verschwinden. Zum Teil die eingeschleppte Wandermuschel, der Rest ist Verbau und das das angepriesene Reinkippen von Zeug und Abwässern. Ich bin immer wieder baff wenn ich hier lese, dass früher alles viel besser war weil sich noch niemand aufgregt hat wenn irgendwer willkürlich was reinkippt oder abknallt..... Nicht euer Ernst oder?
Mann muss es sich selbst nicht unnötig schwer machen wenn man es genauso gut anderen unnötig schwer machen kann.

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