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von Lupus » 24.03.2011, 06:54
Was diesen komischen Satz betrifft „Boilies „auch in Teigform“ verboten, bzw. eben „erlaubt“ (je nach dem), so kenne ich natürlich die Hintergründe.
Das war eben zu einer etwas unglücklichen Zeit, als überaltete Verantwortliche Angst vor diesem „neuen Teufelsköder „Boilie“ „ hatten. Und weil sie irgendwo gelesen hatten, dass Boilies sowas wie harte Kugeln sind, die so aussehen wie runde Zuckerln, aber irgendwie mitbekommen hatten, dass für die Zubereitung auch recht proteinhaltige Substanzen verwendet werden/wurden, wollten sie verhindern, dass einer hergeht und sagt „ok ich verwende keine hartgekochten Kugeln, sondern die selbe Substanz als Teig“.
Eigentlich ist die Bezeichung „Boilies – auch in Teigform“ ja auch blöd. Denn „ to boil“ heißt doch kochen, und Teige werden oft auch kalt angerührt.
Ich hatte damals eh einen der „Vorschriftenerfinder“ gleich am Verhandlungstisch gefragt, wie er sich dieses neue Verbot vorstellt. Wie wolle er das mit „Boilie in Teigform“ kontrollieren lassen?. Die Antwort war, wenn einem Kontrollor ein Teig „verdächtig“ vorkommt, soll er es einschicken zum „analysieren“, dann sieht man ob´s „ein Boilie“ ist oder nicht.
Ich war eigentlich damals schon recht verzweifelt, wenn man als noch junger ambitionierter Fischer mit Ideen einfach nicht weiterkommen kann und auch keine Überzeugungsarbeit was nützt, weil Dir eh keiner zuhört. Heute ist das schon etwas besser geworden.
Aber zurück zur Floskel „Boilies auch in Teigform“ (erlaubt, oder verboten, je nach Revier): Der wohl schon in den ewigen Fischgründen weilende Mastermind hinter dieser Verordnung hatte damit eben gemeint, dass normale herkömmliche Teige, die schon unsere Großväter verwendeten, erlaubt sind: Also Polentateig, Griasteig , Kürbiskernteig, Erdäpfelteig und alles das eben.
Geblieben ist diese Uralt-Bestimmung natürlich auch in den Nationalparkrevieren, denn dort ist eben viel verboten, darunter auch Boilies. Aber natürlich darf jeder dort mit einem herkömmlichen Teig fischen.
Was Euren Wienfluß betrifft: Wahrscheinlich fischen die Forellenfischer dort eh alle mit der Fliege. Macht mehr Spass und ist auch erfolgreicher in einem kleinen Fluss. Und schonender sowieso.
Solche „Mischgewässer“, die nicht als reine Salmonidengewässer mit Fly-Only deklariert sind, können ja recht interessant sein. Man kann eben auch mit anderen natürlichen Ködern ausser natürlich Wurm oder Made, im Winter auf Aiteln fischen oder so. Sehr viel andere Nichtsalmoniden gibt es in kleinen Flüssen meistens sowieso nicht, außer man hat das Glück und die Barbe existiert.
Aber was die leicht mit Teig zu fangenen Jungforellen betrifft: Habe ich wieder etwas dazugelernt, denn mir ist es in meinem ganzen Leben noch nie gelungen, eine Forelle auf Teig zu fangen: Schon als Kindchen-Angler damals: Auf Teig stürzten sich nur die glotzäugigen Aitel, bis ich lernte, dass man Forellen anderes fängt, weil ein „Onkel“ so schöne Sachen zum Werfen hatte (Spinn und fliegenfischen). Vom Fliegenfischen war ich natürlich damals noch Lichtjahre entfernt, aber der „Onkel“ hatte mir einen kleinen Mepps-Spinner geschenkt, und kaum machte ich ihm das „Spinnangeln“ nach, fing ich meine erste Forelle. Mit Teig hätte ich glaub ich bis zum Sankt Nimmerleinstag warten können.