Hallo Leute,
Bin wieder halbwegs fit und möchte natürlich die an mich gerichteten Fragen gerne beantworten:
Polsi hat geschrieben:Woher kommt die Abneigung gegen Kork?
Hat ausschließlich mit meiner ideologischen Sichtweise zu tun; wie makro oder LEW schon angemerkt haben, hat man so seine
Prinzipien/Vorlieben. Für mich ist der Einsatz von Korkmehl gleichbedeutend mit 'cheaten' bei z.B. einem PC-Spiel.
Mein Ansatz war, einen Popper nach meinen Vorgaben zu schaffen...oder es bleiben zu lassen.
Softgun hat geschrieben:Bist du dir dabei sicher? Das heißt doch, der Boilie fängt erst nach 30 Stunden an Wasser zu ziehen?
Na sicher bin ich mir sicher
. Der Popper beginnt nicht erst nach 30 Stunden Wasser zu ziehen, sondern wesentlich früher,
allerdings ist hier entscheidend, wie viel Wasser gezogen wird, damit der Auftrieb nicht mehr ausreichend ist.
makro hat geschrieben:Kochen würde ich nicht mehr freiwillig, da geht mir zu viel Aromatik ans Wasser verloren....
Den Verlust beim Kochen sehe ich relativ tiefenentspannt; einfach die entsprechenden Stoffe höher dosieren, was soll
bei einer guten Minute Kochzeit bei einem 16mm Popper viel verloren gehen? Einzig der lange Trockenvorgang ist etwas
lästig, aber da meine Kugeln nicht käuflich zu erwerben sind, kommt dieses Argument nicht zum Tragen.
Nicht zu vergessen der im Verhältnis zu uns Humanoiden hundertfach besser ausgeprägte Geruch/Geschmacksinn der
Rüsselfische.
Die Mutter aller Fragen bleibt aber: warum verliert der Popper mit der Zeit den Auftrieb?
Meiner Meinung nach ist es am Ende des Tages egal, ob man die Dinger kocht, gart, waved oder von mir aus im Backrohr
(möchte gar nicht wissen, wie das dann stinkt
) bäckt. Man wird nie alle Zwischenräume, in die Wasser eindringen kann,
vermeiden können. Ungeachtet dessen ist das Waven für PopUps sicher bestens geeignet.
Wesentlich auschlaggebender ist der Mix bzw. die Zutaten. Je "grober" die Mixbestandteile, umso eher wird Wasser eindringen können.
Ditto verhält es sich mit den löslichen Mixzutaten, die den Popper nachhaltig mit der Zeit verändern. Spielt sicher eine Rolle, wenn man
einen hohen Anteil von sehr leichten, gleichzeitig aber gut löslichen Zutaten im Mix hat (ich denke da jetzt konkret an das eine oder andere
Milchprotein). Ach ja, und die Zutaten, mögen sie auch noch so fein sein, besitzen genug Microporen (Öffnungen, Hohlräume, nennt es
wie ihr wollt) mit eingeschlossener Luft.
Nicht zu vergessen ist, ob der Popper aufs Haar gefädelt wird, oder z.B. mit Zahnseide gebunden wird. Bei einem Schneemann sicher
weniger relevant als bei einer reinen PopUp-Präsentation.
Unbestritten ist, dass ein Popper früher oder später den Auftrieb aufgrund diverserer Umstände verliert und sinkt, wobei mir eine
weitere Option am besten gefällt: die nämlich, wenn er einen Abnehmer gefunden hat!
Wie schon mehrfach erwähnt zeichnen sich viele der käuflichen Popper nicht gerade durch überragende Auftriebsdauer aus
(im Gegensatz zu den Preisen, da krieg ich noch immer Schaum vorm Mund). Warum das so ist, verstehe ich selber nicht und
spekulieren darüber möchte ich auch nicht.
Zur Verteidigung sei vielleicht angemerkt, dass im Handel ein Großteil der Popper in Schock/Neonfarben angeboten wird. Ich habe
selber damit experimentiert, aber ohne den Einsatz von TiO2 kam am Ende kein greller Popper raus. TiO2 ist aber eine extrem
schwere Zutat und, obwohl der Mix meiner Popper "Deep Blue Sea" und "Green Reaper" ident ist, hat der "Green Reaper"
einen kürzeren Auftrieb, da ich dort das besagte TiO2 eingesetzt habe. Ich weiß aber nicht, ob TiO2 auch von den Boilieproduzenten
benutzt wird?
Das ist aber auch schon die einzige "Entschuldigung", die ich akzeptieren könnte, aber das Preis/Leistungsverhältnis der
meisten (nicht allen!!!) käuflichen PopUps ist - mit Verlaub - mangelhaft.
Tight Lines
Helmut