Yokozuna Minnow 4s

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Yokozuna Minnow 4s

Beitrag von WiM » 04.10.2015, 12:04

Minnow 4S.JPG
Kleiner, vielgliedriger Minnow mit anziehenden, extrem realitätsgetreuen Bewegungen.
  • > 25g
    > 125mm
    > Sinking
HART und YOKOZUNA Kunstködertest

Bild
Bild
tight lines
Christoph Wimmer
www.vfa.or.at

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Oze147
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Re: Yokozuna Minnow 4s

Beitrag von Oze147 » 26.10.2015, 10:42

"Das Negative sehen, aber da Positive daneben setzen!"
Hendrik Willem Johan Bentinck

Es gibt eine Frage, die mich schon sehr lange beschäftigt, nämlich nach welchen Kriterien wir einen Köder aus der Tacklebox kramen bzw. wir ihn überhaupt im Angelladen gekauft haben.
Wahrscheinlich kann man das nie so 100 prozentig beantworten, denn jedem ist etwas anderes besonders wichtig, sei es nun die Farbe, die Größe oder die Form des Spinnköders.

Wir achten also auf Details und genau das möchte ich nun mit euch tun, wenn wir uns den Minnow 4S von YOKOZUNA ansehen.

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Der Minnow 4S ist ein viergliedriger Swimbait aus Hartplastik in 12,5 cm und einem Gewicht von 25gr, so steht es zumindest auf der Verpackung. Allerdings kommen mir da auf den ersten Blick Zweifel und bei einer Überprüfung ergeben sich Werte von etwa 12cm und 20 gr.

Swimbaits sind dafür bekannt zu den realistischsten Raubfischverführern zu gehören. Dies erreichen sie mit meist sehr naturgetreuen Dekoren und einem sehr leichtgängigen, schlängelndem Lauf.
Der 4S punktet hier mit einem Fotofinish, also einem Dekor, das ein Fischfoto als Grundlage hat. In meinem Fall ein Regenbogenforellendekor (Firmenkürzel 445). Ergänzt wird dies durch angedeutete Kopfdetails und eingekerbte Flossenstrahlen am Köder. Auch das relativ große Auge dient als Blickfang für Angler und Beute.

Ein typischer Swimbaitlauf entsteht durch die vielen Teilungen des Köders. Einziges Manko dabei, die Spalten und Verbindungen stören irgendwie das Auge und so kommen Köderdesigner immer wieder mit neuen Ideen um dies möglichst gut zu verbergen. Eine etwas neuere Entwicklung sind Köder, die als Verbindung ein flexibles Band benutzen, so können sich die Swimbaits bewegen und die Teilungen werden trotzdem schön kaschiert.
Auch der 4S ist mit dieser Konstruktion ausgestattet, allerdings hat man darauf vergessen, dass wie schon erwähnt Flexibilität das Zauberwort ist. Resultat davon: der Köder läuft nicht. Zumindest nicht wie er laufen soll. Klar kann man ihn, wie fast jeden Köder, mit Zupfern und Rucken animieren, aber vor allem für die letzte Teilung am Schwanz ist das Band viel zu steif. Dementsprechend wird der Köder nie das Laufverhalten eines Swimbaits haben.

Bild

Sehen wir uns nun noch die Hardware des Köders an. Die Bandverbindung bringt noch einen weiteren Nachteil mit sich, nämlich das keine durchgehende Drahtachse verbaut werden kann. Man muss dabei fairerweise aber auch sagen, dass eingegossene Ösen trotzdem den meisten Beanspruchungen ohne Probleme standhalten werden.
Vorausgesetzt natürlich, dass man überhaupt einen Fisch an den Haken bekommt, was sich nämlich mit den Drillingen des 4S als schwieriges Unterfangen herausstellen könnte. Scharf genug wären sie zwar, aber sie sind viel zu klein für diesen Swimbait, denn der Körper deckt mit seiner Breite schon zwei Flunken vollständig ab.

Bild

Abschließend befinden sich im inneren des Köders noch Rasselkugeln die einen dezenten, hohen Ton erzeugen.


Wie lautet also meinen Meinung zum Minnow 4S…nun, ich bin ein positiver Mensch und anstatt nun ein Urteil über diesen Köder abzugeben, möchte ich nach ein, zwei Einsätzen am Wasser ein paar Tipps geben, wie man aus diesem Köder doch etwas rausholen kann.

Als Erstes muss man, so weh es auch tut, zur Schere oder besser zu einer heißen Nadel (um die Fasern des Bandes wieder zu verschmelzen) greifen um das letzte Stück Verbindungsband hin zum Schwanz zu verschmälern. Ein kleiner Eingriff am mittleren Glied kann die Bewegung noch verbessern, allerdings sollte man hier sehr vorsichtig sein, denn diese Verbindung muss auch noch einen möglichen Fang tragen können.

Bild

Als nächstes muss man zumindest den Kopfdrilling gegen ein größeres Modell tauschen. Hier gibt es zwei Varianten. Entweder man entscheidet sich für zwei passende Modelle (oder schaltet beim hinteren zumindest noch einen Sprengring dazu) oder man wählt einen etwas übergroßen Drilling am Kopf und verzichtet auf den hinteren völlig.
Die neuen Drillinge können ruhig etwas dickdrahtiger gewählt werden um zusätzlich auch noch etwas Wurfgewicht und Laufstabilität zu bringen.
Notfalls kann der Lauf auch durch etwas extra Blei am Bauch korrigiert werden.

Bild

Nach diesen Eingriffen läuft der 4S in einem sehr ruhigen Lauf dahin, kleine Zupfer lassen ihn immer wieder schön aus der Bahn brechen. Naturgemäß ist dieses Modell eher ein Flachläufer und man kann ihn gut übers Kraut huschen lassen oder mit ihm Flachbereiche abfischen.

Bleiben wir also positiv und halten fest: man kann aus allem etwas machen, man muss nur wissen wie.

Deshalb wünsch ich allen wie immer ein dickes Petri,

Euer Oze147
Zuletzt geändert von Oze147 am 27.10.2015, 09:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Yokozuna Minnow 4s

Beitrag von Gschitz » 26.10.2015, 20:27

Starker Bericht.... Und da zeigt sich Deine Erfahrung im Köderbau. Ich hätte grad mal die Drillinge getauscht und den Köder danach "vergessen".
Zuletzt geändert von Gschitz am 27.10.2015, 09:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Yokozuna Minnow 4s

Beitrag von Oze147 » 27.10.2015, 09:44

Danke Gschitz!

Das kennt glaub ich jeder Spinnfischer. Man hat einen Köder, der einem optisch total gut gefällt, aber im Wasser liefert er nicht das erhoffte Ergebnis. Aber mit ein bissl Tuning kann an dann doch noch sehr viel rausholen.

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Re: Yokozuna Minnow 4s

Beitrag von Oze147 » 07.11.2015, 18:55

Noch ein kleines update zum 4s:

Mittlerweile hat er noch eine Tauchschaufel verpasst bekommen und ist jetzt wirklich perfekt getuned.

Zumindest die Besatzregenbogenkarpfen scheinen ihn zu mögen, wie mir dieser Mitte 50er Fisch heute bewiesen hat.


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Re: Yokozuna Minnow 4s

Beitrag von Gschitz » 08.11.2015, 22:30

Fettes Petri.

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Re: Yokozuna Minnow 4s

Beitrag von Taurinus » 09.11.2015, 11:20

Ist ja schon fast ein neuer Köder, der Yokozuna Minnow 4s+

:up2:

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Re: Yokozuna Minnow 4s

Beitrag von buggi » 09.11.2015, 11:26

Finde es ja supercool dass du dir was überlegst und rumbastelst. Für mich wäre der Köder aber aufjedenfall durchgefallen beim Test.

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Re: Yokozuna Minnow 4s

Beitrag von Oze147 » 10.11.2015, 13:57

Danke Leute!
buggi hat geschrieben:Finde es ja supercool dass du dir was überlegst und rumbastelst. Für mich wäre der Köder aber aufjedenfall durchgefallen beim Test.
Jo mei...ist alles nicht so wild. Wenn man den Bericht durchliest, bekommt man eh einen guten Eindruck vom Köder und ob man ihn sich dann einen zulegt muss eh jeder selber wissen.

Rein optisch ist es ein Köder, bei dem ich mir auch so vorstellen kann, dass er bei mir ins EInkaufswagerl wandert. Natürlich ist man dann auch enttäuscht, wenn er am Wasser nicht so tut wie man sich das vorgestellt hat...aber naja, wenn dir das Leben Zitronen gibt...dann verwende sie für Metaphern im Angelforum :mrgreen:

Schlussendlich wars eine Gaude sich ein bissl als Produktentwickler zu fühlen, auch wenns dann vielleicht nicht so im Sinne des Sponsors war...aber wenns dann wirklich mal den Minnow 4s+ zu kaufen gibt, wisst zumindest ihr, DER ist Oze geprüft :lol:

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