"Echte" Karauschen

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"Echte" Karauschen

Beitrag von Polsi » 19.09.2016, 08:50

Hallo,

rein interessehalber und weil ich schon seit Ewigkeiten keine mehr gesehen habe: Gibt es noch Gewässer, in denen echte Karauschen vorkommen? Ich meine nicht diese Giebel und Hybridformen, sondern die waschechten, originalen Karauschen?

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Re: "Echte" Karauschen

Beitrag von *Chorche* » 19.09.2016, 09:07

Ich glaub das größte Problem ist in vielen Fällen einfach die richtige Bestimmung. Es gibt ja eigentlich nur zwei eindeutige Merkmale (1. Rückenflossenstrahl: beim Giebel hart und gezähnt wie beim Karpfen, bei der Karausche glatt und weicher & das Bauchfell: Giebel schwarz, Karausche farblos).

Merkmale wie Körperform, Farbe, etc taugen überhaupt nichts.

Also ich muss sagen, dass ich ja überzeugt bin, dass die Einstufung auf der österreichischen Roten Liste (endangered) noch zu mild ist, ich finde "Critically Endangered" wäre passender. Aber das gibts ja bei vielen Fischen (Schwertfisch "least concern" :roll: da fragt man sich schon....) aber egal, ich schweife ab.

Der größte Vorteil des Giebels ist natürlich die Gynogenese, dazu kommt er auch noch besser mit dem Karpfen als Konkurrent zurecht, als die Karausche.

Entgegen der landläufigen Meinung hybridisieren Karausche und Giebel kaum, das der Giebel sich eben in den meisten Fällen durch Gynogenese (spezielle Art der Jungfernzeugung) fortpflanzt. Diese Fähigkeit besitzt die Karausche nicht. "Hybrid" ist meistens nur die Bestimmung von Anglern, die nicht fähig sind einen Fisch richtig zu bestimmen :lol:

Was aber sehr wohl in unseren Gewässern anzutreffen ist, sind Giebel-Goldfisch Hybriden - da die beiden sehr nahe Verwandt sind und viele der Goldfische im Handel Giebelgene besitzen (früher dachte man ja, dass der Goldfisch vom Giebel abstammt - das wurde durch Kottelat und Freyhof widerlegt - C. gibelio und C. auratus sind unterschiedliche Arten).

Ich denke, dass man die besten Chancen auf eine echte Carassius carassius noch in kleinen Gräben, Waldtümpeln etc hat, wo nie Karpfen besetzt oder Goldfische oder Giebel in großem Stil hineingeraten sind. Aber wo gibts solche Gewässer schon...

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Re: "Echte" Karauschen

Beitrag von Polsi » 19.09.2016, 11:28

Chorche, ein weiteres Bestimmungsmerkmal ist die Rückenflosse, die bei der Karausche nach außen gewölbt und beim Giebel nach innen eingebuchtet ist!
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Re: "Echte" Karauschen

Beitrag von *Chorche* » 19.09.2016, 11:36

Naja, das ist mehr ein grober Anhaltspunkt als ein echtes Merkmal - ich hatte schon eindeutige Giebel, die eine gerade oder nach außen gewölbe Flosse hatten...

Das für mich "deppensicherste" Merkmal ist der erste Rückenflossenstrahl - einfach am Vorderrand drüberfahren, wenn er hart und gezähnt ist ists ein Giebel, wenn nicht dann eine Karausche.

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Re: "Echte" Karauschen

Beitrag von Polsi » 19.09.2016, 11:55

Guter Tipp! Ja, Giebel kommen mit Karpfen tatsächlich sehr gut zurecht, es gibt viele Karpfengewässer, in denen auch kapitale Giebel gedeihen.
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Re: "Echte" Karauschen

Beitrag von *Chorche* » 19.09.2016, 11:59

Ja, Giebel und Karpfen kommen tatsächlich sehr gut zurecht, Karauschen und Karpfen dagegen gar nicht.

Warum das so ist? Keine Ahnung...

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Re: "Echte" Karauschen

Beitrag von OHKW » 19.09.2016, 12:38

Am Forstsee im Bereich des Zuflusses, bzw. oben weiter im "kleinen" Forstsee sind scheinbar noch einige unterwegs. K.a. ob das noch aktuell ist.
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Re: "Echte" Karauschen

Beitrag von Sixpack » 19.09.2016, 20:26

Bei dem Thema fällt mir ein, dass ich vor einigen Jahren mal welche in unserem Feuerlöschteich (ca. 300 qm mit beschilften Ufern, mit Frischwasserzufluss) entlassen habe - der Teich enthielt bis dahin nur Rotaugen (massenhaft) und ein paar Forellen, welche von einem Bauern zwecks Verkauf immer wieder mal besetzt werden -max. 25 Stk. (auch die Rotaugen wurden mal besetzt)
Muss mich da wieder mal runter setzen -würde mich wirklich freuen, wenn sich die reproduzieren.
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