Angelforum

hallo liebe forumsgemeinde!

ich spiele mit dem gedanken, im jahr 2016 das projekt karpfenjagd in der mur anzugehen. damit meine ich auch das wirklich selektive angeln auf karpfen. brachsen sollten so weit wie möglich vermieden werden und auch andere weißfische sind keine meiner zielfische. da ich mit dem karpfenangeln in fließgewässern absolut keine erfahrung habe, wären ein paar tips sehr hilfreich.

nach hilfreichen infos habe ich schon über die suchfunktion gesucht, allerdings liefern die bestehenden beiträge für mich keine wirklich interessanten informationen. über das barbenfischen wurde recht viel geschrieben, über die karpfen allerdings recht wenig. außerdem sind die meisten berichte schon einige jährchen alt und damit möglicherwiese nicht mehr wirklich aktuell.

ich möchte auch nicht unbedingt die überall bekannten spods befischen. dazu werde ich heuer die mur zwischen wildon und mureck noch genauer abfahren und mir einige spot's suchen. ein paar staubereiche hab ich schon besichtigt...manche machen einen vielversprechenderen und manche einen weniger interessanten eindruck. vorallem geeignete angelstellen zum werfen scheinen recht selten zu sein. jedenfalls auf den ersten kurzen blick.

mein ansatz wäre das angeln mit kugeln. meine futterstrategie wäre konstantes füttern (min. 1 x pro woche) hauptsächlich mit halben/ganzen kugeln und partikeln (hanf und tigers). die partikel würde ich möglicherweise einfrieren um zielgenauer füttern zu können. geangelt wird fallweise am wochenende für 2-3 tage und hauptsächlich unter der woche nur overnight-sessions. das ziel sind also hauptsächlich mehrere short- bzw. nachtsessions.

vielleicht gibt es hier ein paar infos und meinungen von erfahrenen mur- bzw. flussanglern...ich wäre jedenfalls mehr als dankbar!

ein paar meiner fragen bzw. überlegungen:

1. thema strömungsgeschwindigkeit...macht es sinn, auch in bereichen zu fischen wo die strömungeschwindigkeit eher hoch ist? also z.b. hauptstrom nach einem kw? oder ist ein strömungsarmer bereich (z.b. staubereich) der interessantere spot?

2. thema tiefe...hat jemand die erfahrung gemacht, dass es in der mur auf karpfen eine "gute" tiefe gibt? oder kommts mehr auf die futterstrategie, bodenbeschaffenheit, ausdauer, wetter, etc. an?

3. thema bodenbeschaffenheit...kann man eine pauschale aussage zum untergrund in der mur treffen? oder unterscheiden sich die beschaffenheiten zu sehr um das pauschalieren zu können? (ich meine damit feststellungen wie z.b. "im staubereich vor dem kw ist es durchwegs schlammig!")

4. thema wasser...wie sieht es mit den fangaussichten bei wassertrübung aus? und wie wirkt sich eine wasserstandsveränderung aus?

5. thema temperatur...bis zu welcher wassertemperatur macht das angeln auf karpfen im fluss noch sinn? in wie weit unterscheidet sich das zum angeln an stehenden gewässern?

6. thema rigs...welche riglänge ist im fluss zu empfehlen? länger oder kürzer? und sollte ein rig im fluss so einfach wie möglich gehalten werden oder sollte man sich dabei etwas spielen?

so...ich denke mal, dass die fragen für den anfang genug sind!


noch kurz zu meinem setup für den fluss:
ruten: 3 x greys aircurve 12 ft. 3,5 lbs
rollen: 3 x shimano ultegra ci4+ 14000 xt-b
schnur: berkley pro spec in 36 (mono)
pod: cygnet grand sniper

sollte soweit ok sein, oder?

würde mich über einen guten meinungs- und gedankenaustausch sehr freuen!
und

Wo willst in der Mur Karpfenangeln? Leibnitz?

wo ich es angehen will steht noch nicht fest. deswegen such ich mir noch spots in besagtem abschnitt (zwischen wildon und mureck). um aber aussichtsreiche spots finden zu können, brauch ich antworten auf einige meiner fragen wie z.b. "macht fischen auch in abschnitten mit stärkerer strömung sinn?"...usw.!

Ich schreib dir eine pn sobald ich wieder pc bin

Dein Plan klingt gut durchdacht. Wünsche dir ein kräftiges Petri bei der Ausführung.
Halte uns auf dem Laufenden.

Gruß, Oluja!

Hallo!
Ich habe heuer im Frühjahr damit begonnen speziell in der Mur den Karpfen nachzustellen und kann dir vielleicht ein bisschen weiterhelfen. Ich habe so wie du hauptsächlich Overnightsessions nach der Arbeit eingelegt. Das regelmäßige Füttern war dabei relativ wichtig, dann kannst du wahre Sternstunden erleben. Gefüttert hab ich anfangs ausschließlich Partikel von dem bin ich aber schnell wieder weg da dir dann die Aitel und Barben die letzten Nerven kosten. Deshalb hab ich dann auf einen Mix aus Mais ( ganz wenig), Boilies, Pellets und Ölkuchen verwendet. Gefischt hab ich großteils mit fischigen Kugeln, Maisketten und Pellets.
Mein Avatarbild zum Beispiel ist ein Karpfen aus der Mur.

so nun zu deinen Fragen:
1) Das kommt drauf an was du willst! Ich zum Beispiel hab lieber meine Ruhe beim fischen und will nicht so viele Leute um mich herum deshalb vermeide ich die Staubereiche am Wochenende. Außerdem ist es am Wochenende auch öfter so das im Stauberreich viele Plätze besetzt sind und wenn du Pech hast auch dein Futterplatz. Fangen tust du sicher mehr jedoch in der Hauptströmung einen Karpfen zu drillen ist schon was anderes und da kommst du bei jedem Fisch ins schwitzen. Wenn du im Fluss die richtigen Spots findest kannst du dort auch wirklich gut fangen ( Bacheinläufe sind ein tipp).

2) Bei den Tiefen hab ich nicht wirklich was erkannt. Also nichts was man Pauschal sagen kann. Natürlich sind Sand- oder Schotterbänke erfolgsversprechende Spots aber eine bestimmte Tiefe kann ich dir jetzt nicht empfehlen.

3) wie du schon gesagt hast im Staubereich ist es meist schlammig wobei es auch vereinzelt festere Stellen gibt. Sonst ist es Recht verschieden. Man kann wirklich alles finden von Sand, Schotter bis zu Felsen ist alles dabei hab sogar Stellen mit Kraut finden können, nur Muscheln sind mir keine unter gekommen.

4) Ich hab die Erfahrung gemacht, dass wenn die Wassertrübung zu stark ist eher wenig geht. Dann eigentlich nur Barben und Aitel. Leicht eingetrübtes Wasser ist meiner Meinung hingegen am Besten.
Ein großes Problem ist, dass bei viel Regen die Strömung so stark ist und viel Treibgut mitgeschwemmt wird dass fischen nicht wirklich möglich ist.

5) Ich glaube wenn du die richtigen Stellen findest also die Löcher wo sich die Karpfen im Winter sammeln kannst du schon fangen. Ist halt sicher sehr mühsam aber freuen wirst du dich dann umso mehr. Und ich denke auch dass im Fluss die Fische einfach auch mehr Energie den Winter über brauchen als in einem stehenden Gewässer und deshalb auch mehr fressen. Keine Ahnung ob das stimmt aber klingt für mich logisch da sie ständig gegen die Strömung ankämpfen müssen.

6) Meine Rigs haben alle eine länge von 15-20 cm und sind wirklich sehr einfach gehalten.


So ich hoffe ich konnte dir etwas helfen. wenn du noch fragen hast melde dich einfach oder schreib mir eine Pn. Vielleicht können wir nächste Saison ja einmal zusammen eine Session starten.
Petri, Paul

carpino, danke für deine antwort!

du beschreibst die murangelei wie ich sie mir schon ungefähr vorgestellt habe. beim futter hätte ich es genau so gemacht wie du es beschreibst. wenig mais, kugeln und pellets wären meine angedachte mischung. den ölkuchen hatte ich zwar im kopf aber noch nicht so richtig auf meiner liste. ich hab vor noch tigers zu ergänzen bzw. sie auch ab und an mal als hookbait zu fischen.

zu den punkten:

ad 1:
genau das wäre mein wunsch! ich hab absolut keine lust an den bekannten und überlaufenen spots zu angeln. und zu denen zählen eben die staubereiche. ich möchte mich für den anfang mal auf 2 plätze konzentrieren. einen mit mehr und einen mit weniger strömung. so kann ich je nach situation handeln und bin etwas flexibler.
für den strömungsärmeren spot hab ich dran gedacht mit dem boot und e-motor von einem staubereich einfach flussaufwärts zu fahren und mir abseits der bekannten stellen einen platz zu suchen, der vielleicht auch nur so erreichbar ist.
für den spot mit stärkerer strömung heißt es wohl suchen und "wandern".

ad 2 und 3:
danke für's teilen deiner eindrücke, helfen mir schon mal ganz gut weiter.

ad 4:
was das treibgut angeht...da bin ich auch noch etwas "hilflos"! ich mach mir meine gedanken was am fluss bei einem hohen aufkommen von treibgut besser wäre...highpod fischen oder die rutenspitzen richtung fluten und absenken? in meinen augen haben beide varianten vor- und nachteile.
highpod - pro: wenig schnur im wasser, dadurch weniger druck auf der schnur
highpod - contra: anfällig für treibgut
spitzen runter + absenken - pro: weniger anfällig für treibgut
spitzen runter + absenken - contra: viel schnur im wasser und dadurch mehr druck drauf, anfälliger für durchscheuern der schnur

ad 5:
so hätte ich mir das auch gedacht. klingt logisch und kann ich nachvollziehen. vielleicht kann jemand diese theorie mit praxiserfahrung noch untermauern?

ad6:
gut, weniger ist oft mehr! also einfach halten!

danke vielmals für deine ausführliche antwort!

noch eine frage meinerseits:

7. welche schnur (mono oder geflecht) ist im fluss von vorteil?
ich tendiere ja zum sinkenden geflecht...lieg ich da richtig oder ist das vollkommener blödsinn?

thx so long und tight lines,
stephan

also ob du mit dem Boot auf der Mur fahren darfst? bin mir da nicht so sicher.... hab noch nicht viele gesehen, ausser offizielle Boote

und ob du mit einem e-Motor von April-Juni (Schneeschmälze) vorankommts ist die nächste Frage....

hast du schon öfter in besagtem Murbereich geangelt?

@moetti

ich bin mir da auch noch nicht 100% sicher. ich werd mich mal informieren und die infos hier posten!

ich hab die mur noch nie befischt...deswegen auch "projekt"!

Also vom Boot aus fischen ist verboten ( steht in der Lizenz), jedoch hab ich im Staubereich auch öfters meine Montagen mit dem Boot ausgelegt. Aber halt nicht mit e-Motor sondern nur mit einem kleinen Kinderschlauchboot da ich mir erst diesen Winter was anständiges zulegen werde.

1) Also das mit den abgelegenen Stellen finden sollte nicht das große Problem werden an den schneller fliesenden Abschnitten sieht man nur alle heiligen Zeiten einmal jemanden fischen. Und wenn du nur 10 Minuten vom Wehr flussaufwärts gehst ist es auch kaum überlaufen. Aber mit etwas suchen findest du wirklich einige schöne Platzerl von denen gibts an der Mur genug. Vorallem jetzt im Winter ist die beste Zeit zum Suchen da kommst du wenigstens flott voran, im Sommer kannst du das wegen der Vegetation eher vergessen da kommst du nicht wirklich weiter. Wenn du willst kann ich dir auch ein paar Tipps bezüglich Stellen geben.

4) Treibgut ist aber auch nur bei starken Regenfällen vorhanden und halt jetzt im Herbst ein Haufen Blätter. Aber den ganzen Sommer war kaum einmal, dass ich mich mit Treibgut herumplagen hab müssen. Ich glaube die Rutenspitzen steil aufzustellen hier die bessere Variante ist da teils der Strömungsdruck einfach zu stark ist. Ausgenommen du fischt im Nahbereich.

7) Dazu kann ich dir leider nicht wirklich viel sagen da ich erst vor ein paar Wochen meine Rollen mit Geflecht bespult hab und seitdem leider nichtmehr wirklich ans Wasser gekommen bin. Aber hab das restliche Jahr mit einer Mono gefischt und war auch vollkommen zufrieden wollte jetzt nur einmal Geflecht probieren. Wegen der Dehnung musst du dir aber bei der Bissanzeige auch keine Gedanken machen! Die Bisse kommen so brachial die bleiben mit Sicherheit nicht unerkannt.


Ich werds die nächsten 2 Tage trotz des hohen Wasserstands wieder nach der Arbeit versuchen weil ich es einfach nichtmehr aushalte. Mal schaun ob sich trotzdem einer zum Landgang überreden lässt.
Petri, Paul

also, laut der abteilung 13 im land stmk. ist das bootfahren auf der mur erlaubt. außer in gekennzeichneten bereichen wo die schifffahrt verboten ist und im wehrbereich. da muß ich mich noch genauer informieren was der begriff "im wehrbereich" ganz genau bedeutet.

es ist demnach auch mit verbrennungsmotor und elektromotor ab 4,4 kw erlaubt. allerdings braucht das boot in diesen beiden fällen eine zulassung. ein boot mit elektromotor unter 4,4 kw (was ja im anglerfall zu 99% so ist, zb. minn-kota, etc.) braucht keine zulassung und kann ebenfalls problemlos benützt werden.

ab werlcher motorisierung man einen bootsführerschein braucht habe ich jetzt nicht mehr im kopf, obwohl ich ihn habe!

@ carpino:
da hast du mich falsch verstanden. ich will nicht vom boot aus fischen sondern damit nur den fluss stromaufwärts fahren und mir so einen spot suchen. gefischt wird dann natürlich vom ufer aus.

lass dann mal hören wie es dir in den zwei tagen ergangen ist!

grazer_84 hat geschrieben: da hast du mich falsch verstanden. ich will nicht vom boot aus fischen sondern damit nur den fluss stromaufwärts fahren und mir so einen spot suchen. gefischt wird dann natürlich vom ufer aus.

!

Würd mir da keine Sorgen machen. Wen soll das schon stören?

stören wird es sicher keinen. aber wenn es laut lizenz verboten ist, dann halt ich mich dran.

Ist klar gekennzeichnet wo der Wehrbereich anfängt

ok, wusste ich nicht...danke für die info!
nur wo bzw. wie ist er gekennzeichnet?